Katholische Jugend: Keine Plattform für nicht-christliche Positionen

BDKJ will AfD nicht auf Podien des Ökumenischen Kirchentags

Junge Katholiken wenden sich gegen eine mögliche Präsenz der AfD auf Podien des Ökumenischen Kirchentags 2021. Man dürfe der Partei kein Forum zur Darstellung nicht-christlicher Positionen geben, so der BDKJ.

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Junge Katholiken wenden sich gegen eine mögliche Präsenz der AfD auf Podien des Ökumenischen Kirchentags (ÖKT) in Frankfurt. Die Verantwortlichen dürften der Partei „keine Plattform auf öffentlichen Podien sowie zur Darstellung ihrer eigenen, unseren christlichen Überzeugungen entgegenstehenden Positionen“ geben, so der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in einem Beschluss seines Hauptausschusses. Dies gelte vor allem für die Einladung von AfD-Vertretern zu Veranstaltungen. Der ÖKT findet vom 12. bis zum 16. Mai 2021 statt.

Der BDKJ wendet sich auch gegen eine Beteiligung von Organisationen, die der extremen Rechten angehören oder ihr nahestehen. „Wir fordern hier eine konsequente Haltung, die nicht vom Leitungsgremium des ÖKT abhängig ist“, heißt es im Beschluss.

 

Beschluss gilt auch für weitere Katholiken- und Kirchentage

 

Die Haltung des Verbands gelte darüber hinaus für alle kommenden Katholiken- und Ökumenischen Kirchentage. Schon im Vorfeld des Katholikentags 2018 in Münster habe sich der BDKJ gegen eine Einladung des religionspolitischen Sprechers der AfD gewandt.

Es sei Aufgabe von Christen, sich „klar und deutlich gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit zu positionieren“ und das ÖKT-Motto „Schaut hin“ ernst zu nehmen, betont der BDKJ. Der Dachverband katholischer Jugendverbände spricht sich zugleich für eine Auseinandersetzung mit den Strategien der AfD und der extremen Rechten allgemein aus.

 

„Sitze im Parlament sind kein Gegenargument“

 

Rechtspopulisten wollten die Diskurse nach rechts verschieben und arbeiteten darauf hin, „dass extrem rechte Ansichten zum konservativen beziehungsweise bürgerlichen Mainstream im vorpolitischen und schließlich auch parlamentarischen Raum werden“.

Dabei sei die AfD ein „wichtiges Element“, erklärt der BDKJ. „Dass die AfD in allen Landesparlamenten und im Bundestag bereits vertreten ist, rechtfertigt insofern nicht, von unserem Engagement gegen extrem rechte, populistische und die Menschenwürde angreifende Positionen abzulassen.“

 

„Auch Christen sind AfD-Anhänger“ - BDKJ will Gespräch

 

Der BDKJ betont, es gebe Christen, die Anhänger der AfD oder populistischer und extrem rechter Meinungen seien. Auf dem ÖKT wolle man mit ihnen ins Gespräch kommen und deutlich machen, „warum sexistische, populistische, menschenverachtende Haltungen“ nicht mit Überzeugungen als Christen einhergehen könnten.

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