Essener Weihbischof erzählt aus Bischofskonferenz

Bei Debatte über Gender-Papier hat es „geknallt“

Der Essener Weihbischof Ludger Schepers ruft seine Kirche auf, zur Kenntnis zu nehmen, dass es mehr gebe als Mann und Frau.

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Bei der Debatte über den Flyer „Geschlechtersensibel – Gender katholisch gelesen“ hat es nach den Worten des Essener Weihbischofs Ludger Schepers in der Deutschen Bischofskonferenz „geknallt“. Einige Bischöfe hätten die Ansicht vertreten, die Veröffentlichung der Arbeitsstelle für Frauenseelsorge der Bischofskonferenz gebe nicht die Ansicht der Bischöfe wieder, sagte Schepers am Donnerstag (06.10.2016) in Stuttgart. Schepers gehört der Kommission für Frauenfragen der Bischofskonferenz an und ist mitverantwortlich für das Papier, das Ende 2015 veröffentlicht wurde.

Schepers sprach mit Blick auf Bischofskollegen von Angst, die sich bei der „aufgeladenen Debatte“ über Geschlechtergerechtigkeit zeige. Angst sei aber „immer ein schlechter Ratgeber“. Die katholische Kirche dürfe sich nicht aus dem gesellschaftlichen Diskurs über Gender heraushalten, so Schepers. Geplant ist nach seinen Worten eine Erklärung der Bischöfe zu dem Thema.

 

Über „die Vielfalt christlicher Männer- und Frauenbilder“

 

In dem Faltblatt wird unter anderem das Verhältnis von Schlüsselbegriffen wie „Sex“ und „Gender“ erklärt sowie „die Vielfalt christlicher Männer- und Frauenbilder“ herausgearbeitet. Die Kirche wolle „auf allen Ebenen geschlechtersensibel handeln“, heißt es. Der Flyer erklärt „Gender Mainstreaming“ als „politische Strategie, die zu mehr Chancengerechtigkeit zwischen Frauen und Männern beitragen will“.

Schepers sprach bei einer Veranstaltung der württembergischen Katholischen Akademie über „Gender Trouble. Was nun? Zukunftsperspektiven der Kirche“. Der Weihbischof rief seine Kirche auf, zur Kenntnis zu nehmen, dass es mehr gebe als Mann und Frau.

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