Diözesangeschäftsführer Johannes Gertz über Einschränkungen für den Verband

Bei Pax Christi stoppt Lockdown den Großteil der inhaltlichen Arbeit

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Wie trifft der coronabedingte Lockdown mit Kontaktverboten die Arbeit eines Verbands? Was fehlt? Und gibt es überhaupt positive Erfahrungen? Antworten von Johannes Gertz, Geschäftsführer von Pax Christi im Bistum Münster.

Herr Gertz, was bedeutet der Lockdown für den Kontakt der Verbandsmitglieder?

Wie verstehen uns als Gemeinschaft auf dem Weg zu Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. Gemeinschaft heißt: Gemeinsame Gottesdienste, öffentliche Gebete, Informationsveranstaltungen, Tagungen, Bildungsangebote, Treffen der Basisgruppen und auch die notwendigen Sitzungen und Versammlungen. All das kann durch Corona mehr oder weniger nicht stattfinden. Ein Großteil dessen, was unsere inhaltliche Arbeit ausmacht, entfällt im Moment.

Springen Verbandsmitglieder deswegen ab?

Nein. Die Konsequenz ist, dass wir als Weggemeinschaft nicht gemeinsam unterwegs sein können. Es ist auch nur eingeschränkt möglich, unsere Themen nach außen zu platzieren.

Wie lösen Sie das Problem, soweit möglich?

Wir planen unsere Veranstaltungen, aber immer wieder müssen wir absagen. Zum Beispiel trifft sich unsere Basisgruppe in Recklinghausen zurzeit nicht. Der Diözesanvorstand weicht auf ein Online-Format aus, aber das ist kein Ersatz für den oft sehr persönlichen Austausch – und auch die Freude darüber, sich wiederzusehen.

Gibt es möglicherweise auch positive Erfahrungen, die Sie nach der Corona-Zeit weiterführen werden?

Das Einzige, was ich im Moment für unsere spezifische Arbeit als positive Konsequenz sehe, ist, dass man auch gewisse Dinge online regeln kann, dass man sich zum Beispiel nicht zwingend zu einer Diözesan-Vorstandssitzung treffen muss: Wenn jemand verhindert ist, kann er auf diese Art teilnehmen. Aber ansonsten bringen die Erfahrungen der Corona-Zeit für unsere Arbeit und für unseren inneren Kern keinen zusätzlichen Vorteil.

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