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Benedikt Rottmann aus Werne sammelt Weihrauchsorten, 80 verschiedene besitzt er bereits. Bei einer Andacht mit Weihrauchprobe am Sonntag, 18. November, können Interessierte sieben Arten kennen lernen.
Auf einem Stövchen in Benedikt Rottmanns Wohnzimmer lösen sich braun-gelbe Stückchen in einer Metallschale langsam auf und verflüssigen sich. „Das ist reiner Weihrauch ohne Zusätze. Er riecht nicht so stark, wenn er über einem Teelicht erhitzt und nicht auf Kohle verbrannt wird“, sagt Rottmann. Der 32-Jährige sammelt Weihrauchsorten – inzwischen besitzt er rund 80 verschiedene.
In Reagenzgläsern bewahrt er sie auf. Pontifikal, Vatikan oder Lourdes Gold ist auf den Aufklebern zu lesen. Einige Arten sind fast weiß, andere gelb, schwarz, manche rot eingefärbt oder ein Mix. Zu seinen Lieblingssorten zählt der Weihrauch aus anglikanischen Klöstern wie Malmesbury. In der Abtei werden Weihrauch- und Räucherharze mit einem eigenen Kräuterelixier veredelt. In der orthodoxen Kirche werde Weihrauch zusätzlich „stark parfümiert und mit Zimt-, Jasmin-, Rosen- oder Orangenölen behandelt“, berichtet Rottmann: „Aber das muss man wirklich mögen.“
Harz aus verschiedenen Ländern riecht anders
Wann ihn die Sammelleidenschaft gepackt hat, kann er nicht genau sagen. „Schon als Messdiener habe ich mich für die unterschiedlichen Arten interessiert“, sagt der Erzieher, der im Kindergarten St. Benedikt in Ascheberg-Herbern arbeitet. Klar, dass Rottmann besonders dann gern Messe gedient hat, wenn das Räucherfass zum Einsatz kam. Irgendwann hat er sich näher mit dem getrockneten Harz beschäftigt. Hat erfahren, dass bereits Mayas und Azteken Weihrauch nutzten.
Freunde bringen ihm von Reisen immer mal wieder Sorten mit. „Ich mag am liebsten die einfachen Mischungen. Aber auch sie duften unterschiedlich. Das liegt daran, wo der Weihrauchbaum wächst. Harz aus Indien riecht anders als beispielsweise aus Pakistan oder dem Jemen“, weiß Rottmann, der sich in der Messdienerarbeit, im Jugendrat und im Pfarreirat in St. Christophorus Werne engagiert. In der Pfarrei „probieren wir immer mal wieder neue Sorten aus“, sagt er.
„Schall-und-Rauch-Andacht“ am Sonntag
Um das Thema Weihrauch den Menschen näher zu bringen, laden der Jugendrat St. Christophorus Werne und der Kinder- und Jugendchor „Voices from Heaven“ zu einer „Schall-und-Rauch-Andacht“ am Sonntag, 18. November, um 17.30 Uhr ein. „Wir möchten die unterschiedlichen Sinne wie das Hören oder Riechen ansprechen. Es wird Musik geben, wir informieren über das Thema Weihrauch und bieten eine Weihrauchprobe mit sieben unterschiedlichen Arten an“, kündigt Rottmann an.