Bischof Felix Genn feiert Gottesdienst im Paulusdom / Ministerpräsident Hendrik Wüst nimmt teil

Benedikt XVI. - Bistum Münster gedenkt des verstorbenen Papstes

  • Das Bistum Münster hat des verstorbenen Papstes Benedikt XVI. in einem Gottesdienst im Paulusdom gedacht.
  • Bischof Felix Genn erinnerte dabei an dessen Wahlspruch „Mitarbeiter der Wahrheit“.
  • Auch NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) nahm an dem Gottesdienst teil.

 

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Des verstorbenen Papstes Benedikt XVI. hat das Bistum Münster heute im Kapitelsamt im Paulusdom gedacht. Bischof Felix Genn, der der Eucharistiefeier vorstand, erinnerte sich an sein Studium in den Siebzigerjahren in Regensburg, als er den damaligen Professor Joseph Ratzinger zwei Semester lang intensiv gehört habe. Diese Vorlesungen hätten ihn tief berührt und ihm auf seinem eigenen Lebensweg geholfen. Er habe erlebt und gespürt, was für Ratzinger die Mitte gewesen sei: die Verkündigung des Jesus von Nazareth.

In seiner Predigt zitierte Bischof Genn aus der ersten Enzyklika Benedikts „Deus caritas est“ (“Gott ist die Liebe“). In deren Einleitung habe der Papst einen wichtigen Satz geprägt: „‚Wir haben der Liebe geglaubt.‘ So kann der Christ den Grundentscheid seines Lebens ausdrücken. Am Anfang des Christseins steht nicht ein ethischer Entschluss oder eine große Idee, sondern die Begegnung mit einem Ereignis, mit einer Person, die unserem Leben einen neuen Horizont und dabei eine entscheidende Richtung gibt.“

Genn: Jeder kann Mitarbeiter der Wahrheit sein

Genn erinnerte an den Wahlspruch, den sich Ratzinger bei seiner Ernennung zum Erzbischof von München und Freising ausgesucht hatte: „Mitarbeiter der Wahrheit“. Die Wahrheit, so Genn, sei Jesus Christus, eine lebendige Person.

Sie sei keine graue Theorie und benötige deshalb Mitarbeiter. „Das kann überall geschehen: am Kabinettstisch ebenso wie am Küchentisch, in der Schule wie am Computer, an der Hobelbank oder in einer anderen Bank, überall dort können wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wahrheit sein“, erläuterte der Bischof. 

NRW-Ministerpräsident Wüst im Paulusdom

Hendrik Wüst trägt sich ins Kondolenzbuch einNRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) trägt sich im Kachelzimmer des Doms ins Kondolenzbuch für den verstorbenen Papst Benedikt XVI. ein. Rechts Bischof Felix Genn. | Foto: Thomas Mollen (pbm)

In den vergangenen Tagen habe es eine Fülle unterschiedlicher Wertungen über den verstorbenen emeritierten Papst gegeben, sagte Genn. Aber wer aus dem öffentlichen oder privaten Leben könne von sich behaupten, alles richtig gemacht zu haben und nicht kritikwürdig zu sein, fragte er. Manchmal hoffe er, dass die Kommentatoren später selbst auf einen gnädigeren Richter träfen, so der Bischof.

Zu Beginn der Heiligen Messe hatte er unter den Teilnehmenden den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU), Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) sowie Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe begrüßt. Sie trugen sich, ebenso wie Regierungspräsident Andreas Bothe, im Anschluss an den Gottesdienst in das Kondolenzbuch für den verstorbenen emeritierten Papst ein.

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