Bruder Marcus Görl ist „Shihan“ in der Abtei Königsmünster Meschede

Benediktiner richtet Karateschule im Kloster ein

In der Abtei Königsmünster im Sauerland wird ab Samstag Karate unterrichtet. Der Benediktiner und "Shihan" Marcus Görl sieht klare Parallelen zwischen Karate und klösterlichem Leben - beides habe spirituelle Wurzeln.

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In der Abtei Königsmünster wird ab Samstag Karate unterrichtet. Es sei eine „tolle Sache“, dass sich durch die Einrichtung der Schule im Kloster die Spiritualität von Glaube und Karate miteinander verbinden lasse, sagte der Benediktiner und Kampfsportlehrer Marcus Görl dem katholischen Kölner Internetportal domradio.de. Die Schule, die sich bisher im Ortskern von Meschede im Sauerland befindet, soll ab dem Wochenende auf dem Klosterberg beheimatet sein.

Laut dem Mönch und „Shihan“ - aus dem Japanischen etwa mit „Lehrer“ oder „Vorbild“ zu übersetzen - gibt es Parallelen zwischen Karate und klösterlichem Leben. Die Ursprünge seien in beiden Fällen „spiritueller Natur“. Karate, was im Deutschen „leere Hand“ bedeute, sei kein Wettkampfsport, bei dem jemand zu besiegen sei. „Vielmehr steht dabei die innere Gelassenheit, Bescheidenheit sowie Respekt im Vordergrund“, so der Benediktiner.

 

Dialog mit Buddhismus

 

Den Zusammenhang von Karate und Spiritualität will Görl nach eigenem Bekunden auch an seine Schüler weitergeben. Dazu gehöre auch die Frage, warum ihr Lehrer im Kloster ist. „Wenn ich einen Schüler über Jahre begleite, ist es natürlich schön, wenn er weiß, wo ich hingehöre.“ Der Abt habe auch schon Schüler von ihm getauft.

Dass durch die Kampfkunst auch der Buddhismus in das Kloster einzieht, fürchtet Görl nicht. „Ich würde es als interreligiösen Dialog bezeichnen“, betonte er. Der Buddhismus sei aber nichts „falsches oder negatives“.

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