Verein „Aktion Würde und Gerechtigkeit“ mit 140 Mitgliedern aktiv

Beratung in Lengerich nicht nur für Arbeiter in der Fleischbranche

Der Verein „Aktion Würde und Gerechtigkeit“ will Arbeitsmigranten aus Ost- und Südosteuropa besser beraten. Mit der Einweihung einer Fachstelle in Lengerich ist das Ziel in greifbare Nähe gerückt.

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Der Verein „Aktion Würde und Gerechtigkeit“ will Arbeitsmigranten aus Ost- und Südosteuropa besser beraten. Mit der Einweihung einer Fachstelle in Lengerich ist das Ziel in greifbare Nähe gerückt.

Sozialpfarrer Peter Kossen der Gemeinde Seliger Niels Stensen, Lengerich, möchte dazu beitragen, dass die Integration von Arbeitsmigranten gelingt. „Würde und Gerechtigkeit wird diesen Menschen in unserem Land oft vorenthalten, wenn sie in der Fleischindustrie und weiteren Branchen ausgebeutet und mit Wuchermieten für Bruchbuden abgezockt werden“, sagt Peter Kossen, erster Vorsitzender des Vereins, laut Pressemitteilung.

Kontakt:
Verein „Aktion Würde und Gerechtigkeit“
Rahestraße 29
49525 Lengerich
Telefon: 05481 3089904
office(at)wuerde-gerechtigkeit.de

In der Rahestraße 29 in 49525 Lengerich hat der Verein, mit mittlerweile 140 Mitgliedern aus ganz Nordwestdeutschland, eine Beratungsstelle eingerichtet. Dort - aber auch per Telefon und Mailkontakt - finden bereits Beratungen für Betroffene statt. Juristen geben wichtige Hinweise und bieten Rechtsbeistand bis vor Gericht an. Ehrenamtliche des Vereins arbeiten ihnen zu und stellen den Erstkontakt zu Betroffenen her.

 

Schwierige Arbeitsverhältnisse in vielen Branchen

 

„Menschen werden angemietet, verschlissen und entsorgt. Daran hat sich nichts geändert“, sagt Peter Kossen. „Die Ausweglosigkeit und Wehrlosigkeit der Arbeitsmigranten wird brutal ausgenutzt. Ihre Integration in unsere Gesellschaft, und die ihrer Familien, findet vielfach nicht statt“, findet der Lengericher Pfarrer deutliche Worte. Die Menschen würden „abgehängt, abgedrängt in Parallelwelten und Subkulturen“ und als „Rumänen und Bulgaren diskriminiert und rassistisch herabgewürdigt“. Längst sei nicht nur die Fleischbranche betroffen: „Paketdienste, Ausstall-Kolonnen, Schiffsbauer, Landwirtschaft, häusliche Pflege – bis in Kleinstbetriebe, aber auch in Privathaushalten, hat man „seine“ Polin oder „seinen“ Rumänen.“ Der Verein, so Kossen, wolle denen helfen, „die unter die Räder“ geraten seien. Ein „Weiter so“ werde es mit dem Verein nicht geben.

Voraussichtlich am Donnerstag, 27. Februar, wird um 19.30 Uhr in der „Lokalzeit Münsterland“ des WDR-Fernsehens die Arbeit des Vereins „Aktion Würde und Gerechtigkeit“ vorgestellt. Pfarrer Peter Kossen ist Studiogast.

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