Aber nur "in Einheit mit der Weltkirche"

Berliner Erzbischof Koch kann sich Priesterinnen vorstellen

  • Frauen in Weiheämtern schließt der Berliner Erzbischof Heiner Koch nicht kategorisch aus.
  • "Ich kann mir Priesterinnen in der katholischen Kirche vorstellen", sagte er der "Berliner Zeitung".
  • Dies müsse aber "in Einheit mit der Weltkirche" geschehen.

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Frauen in Weiheämtern schließt der Berliner Erzbischof Heiner Koch nicht kategorisch aus. "Ich kann mir Priesterinnen in der katholischen Kirche vorstellen", sagte er der "Berliner Zeitung". Dies müsse aber "in Einheit mit der Weltkirche" geschehen. "Ich möchte nicht, dass von uns aus wieder eine Spaltung der Kirche ihren Ausgang nimmt."

Grundsätzlich gelte es zu prüfen, "wie viel Gemeinsamkeit in der Kirche nötig ist und wie viel Verschiedenheit in ihr möglich und sinnvoll. Ich meine, dass mehr Verschiedenheit möglich wäre", so Koch. "Mein Vorschlag wäre, die Diakonenweihe für Frauen zu öffnen. Aber ich halte es auch für notwendig, dass wir die Frage, ob Frauen Priesterinnen werden können, auf universaler Ebene ins Gespräch bringen."

Segnungen homosexueller Paare

Koch sagte, er könne sich auch Segnungen homosexueller Paare "gut vorstellen". Er selbst sei "noch nie eingeschritten, wenn ein Priester unseres Bistums Beziehungen gesegnet hat", denn: "Wenn Homosexualität etwas Gegebenes ist und nicht anerzogen, ist auch sie ein Geschenk Gottes." Der Vatikan hatte Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare eine klare Absage erteilt.

Eine kirchliche Trauung sei "eine andere Frage", so Koch. "Die Ehe ist für uns sakramental und eine Gemeinschaft von einem Mann und einer Frau, die bereit sind, ein Leben lang zusammenzubleiben und eigenen Kindern das Leben zu schenken. Das hat für uns eine ganz eigene religiöse Dimension." Koch ist in der Deutschen Bischofskonferenz für das Thema Familie zuständig.

Waffen für die Ukraine

Mit Blick auf deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine, die die Bischofskonferenz für legitim hält, sagte der Erzbischof: "Wir sind grundsätzlich der Überzeugung, dass Waffen keinen Frieden schaffen. Aber auch das Recht, sich zu verteidigen, gehört zur christlichen Friedensethik. Wir haben nicht das Recht, zu sagen: Ihr müsst euch erschießen lassen. Ich trage diese Bewertung mit - aber mit tiefer Sorge."