Prälat war zur Zeit von Papst Benedikt XVI. (2005 - 2013) Mitarbeiter

„Bild“ berichtet von Übergriffen eines Priesters im Vatikan

Die „Bild“-Zeitung (Mittwoch) berichtet zum wiederholten Mal über einen homosexuellen deutschen Priester, der unter Papst Benedikt XVI. (2005 - 2013) im Vatikan gearbeitet hatte und Mitarbeiter belästigt haben soll.

 

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Die „Bild“-Zeitung (Mittwoch) berichtet zum wiederholten Mal über einen homosexuellen deutschen Priester, der unter Papst Benedikt XVI. (2005 - 2013) im Vatikan gearbeitet hatte. Der damals im Staatssekretariat beschäftigte Prälat hat den Berichten zufolge mindestens zwei andere Geistliche sexuell belästigt. Weder der Papst noch dessen Privatsekretär, Erzbischof Georg Gänswein, seien dagegen vorgegangen, obwohl sie von den Übergriffen gewusst hätten.

Aus dem Bericht der Zeitung geht hervor, dass einer der betroffenen Geistlichen über einen Anwalt nachweisen will, dass das Verhalten des von ihm beschuldigten Vatikan-Diplomaten auch strafrechtlich relevant sei. In diesem Zusammenhang sei es zu einer staatsanwaltschaftlichen Vernehmung gekommen. Der Beschuldigte, der wieder in Deutschland lebt und bis zur Klärung aller Anschuldigungen seine Ämter ruhen lässt, weist alle Vorwürfe zurück.

 

Vorwurf gegen damaligen Kardinal Joseph Ratzinger

 

Dass der damalige Papst „den Prälaten gedeckt haben könnte“ und nicht gegen ihn vorgegangen sei, erklärt die Zeitung unter der Überschrift „Später Dank?“ mit einer Begebenheit aus dem Jahr 2005. Damals habe der deutsche Prälat entscheidend zur Papstwahl Joseph Ratzingers beigetragen, indem er konservative Kardinäle auf eine geheime Wahlabsprache liberaler Papstwähler hingewiesen habe. Dieser Hinweis habe dazu geführt, dass eine Mehrheit für Ratzinger mobilisiert werden konnte.

Parallel zur neuerlichen Veröffentlichung von „Bild“ läuft in dieser Woche in deutschen Kinos der Dokumentarfilm „Verteidiger des Glaubens“ an. Darin wird Kardinal Joseph Ratzinger, dem späteren Papst Benedikt XVI., vorgeworfen, er sei nicht konsequent genug gegen Priester vorgegangen, die Minderjährige sexuell missbraucht hatten.

Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn (74) hat als Zeitzeuge in einem Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) dieser Darstellung widersprochen und betont, Ratzinger habe als Kardinal und als Papst dafür gesorgt, dass Missbrauchstäter aus dem Priesteramt entfernt wurden.

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