Arbeitsgruppe um Weihbischof Lohmann legt Zehn-Punkte-Papier vor

Bischöfe dringen auf mehr Einsatz gegen den Klimawandel

Deutschland muss nach Ansicht der katholischen Bischöfe mehr gegen den Klimawandel tun. Das geht aus einem Papier hervor, das unter anderem Weihbischof Rolf Lohmann aus Xanten erarbeitet hat.

Anzeige

Deutschland muss nach Ansicht der katholischen Bischöfe mehr Tempo im Kampf gegen den Klimawandel machen. Es gelte, die sogenannte Treibhausgasneutralität so früh wie möglich, spätestens jedoch 2050 zu erreichen, heißt es in einem Zehn-Punkte-Papier der Deutschen Bischofskonferenz.

Die Broschüre zum Herunterladen.

Darin werben die Bischöfe für einen Ausstieg aus fossilen Energieträgern und bekennen sich zum Ziel, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf höchstens 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu begrenzen.

 

Weniger Fleisch und Milch – andere Mobilität

 

„Die Industriestaaten können und müssen mehr für einen konsequenten Klimaschutz leisten“, mahnen die Bischöfe. „Jedes Zehntel Grad Temperaturanstieg, das verhindert wird, bedeutet Vermeidung von Leid und Rettung von Leben.“ Die Politik solle alle Handlungsfelder – Energiewirtschaft, Gebäude, Verkehr, Industrie und Landwirtschaft – in den Blick nehmen und einen „langfristig verlässlichen Rahmen“ schaffen.

Zudem seien alle Menschen aufgerufen, durch einen umweltschonenden Lebensstil etwa bei Ernährung und Mobilität ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. „Dies bedeutet auch weniger Fleisch und Milchprodukte, mehr Lebensmittel aus nachhaltiger Produktion und eine klimafreundliche Mobilität.“

 

Lohmann betont Schöpfungsverantwortung und Solidarität

 

Als eine Frage der Gerechtigkeit und der politischen Klugheit bezeichnen die Bischöfe Pläne, mehr Ressourcen in die Vorsorge zur Minderung des Klimawandels und zur Anpassung an seine Folgen zu investieren. „Darüber hinaus erweist sich dies zunehmend als wichtiger Beitrag zur Friedenssicherung und internationalen Bekämpfung von Fluchtursachen.“

Das Papier wurde von der Arbeitsgruppe für ökologische Fragen der Bischofskonferenz unter Vorsitz von Weihbischof Rolf Lohmann aus Xanten erarbeitet. Er betonte: „Die Kirche setzt sich aus Verantwortung für die Schöpfung und aus Solidarität mit den Armen und mit zukünftigen Generationen für mehr Klimaschutz ein. Sie unterstützt damit die Anliegen, für die zuletzt auch viele Wissenschaftler und tausende junger Menschen mit Nachdruck einstehen.“

Der Arbeitsgruppe gehören neben Bischöfen auch Wissenschaftler und Politiker an. Sie ist Teil der Sozialkommission der Bischofskonferenz. In seinem Vorwort betont Sozialbischof Franz-Josef Overbeck: „Die Zeit, in der die Menschheit dem gefährlichen Klimawandel noch Einhalt gebieten kann, neigt sich dem Ende zu.“