BISTUM MÜNSTER

Felix Genns letztes Bischofswort zur Fastenzeit

Anzeige

Münsters Bischof ruft die Gläubigen zum Dienst gerade an den Armen auf – und sagt, wo er selbst seinen künftigen Platz sieht.

Von jjo, pbm

In seinem Wort zur Fastenzeit 2025 ruft Münsters Bischof Felix Genn die Gläubigen auf, „Zeugnis für die Liebe Gottes zu geben gegen alle Verlogenheit, Verlorenheit, gegen alle Hoffnungslosigkeit“. Diese Sendung gelte für alle Getauften, die mit derselben Würde begabt worden seien.

„Im Dienst und im Leben mit den Armen ist die Kirche am meisten das, was sie sein soll“, betont Genn: „Für mich bleibt das eine große Herausforderung, wie wir die Armen in unseren Gemeinden im Mittelpunkt sehen und mit ihnen leben können.“ Im Umgang mit den Bedrängten zeige sich „am meisten, ob wir Jüngerinnen und Jünger Christi sind, die mit derselben Liebe, mit der er uns geliebt und zu seinen Freunden erwählt hat, weiter lieben“.

Genn: Kirchen-Strukturen kein Selbstzweck

Kirchliche Verwaltung und Kirchen-Strukturen seien daher kein Selbstzweck; sie müssten mit der Botschaft der Liebe Gottes zu den Menschen gefüllt werden. Es brauche Strukturen, „um Arme zu empfangen“ und „in der solidarischen Karawane Gott entgegenzugehen“.

Genn schreibt, er gehe davon aus, dass Papst Franziskus „meiner Ruhestandsbitte entsprechen wird“. Der Bischof hat am Donnerstag, seinem 75. Geburtstag, die bischöfliche Altersgrenze erreicht und seinen Rücktritt aus diesem Anlass angeboten. Am Sonntag wird ein Pontifikalamt im Dom in Münster gefeiert. Nuntius Nikola Eterovic dürfte dann die päpstliche Entscheidung bekannt geben.

Genn: Ich gehe weiter mit Ihnen

Der Bischof dankt den Gläubigen im Bistum Münster „für das Glaubenszeugnis, das Sie mir geschenkt haben“. Er schließt sein Hirtenwort mit den Zeilen: „Ich gehe weiter mit Ihnen, betend, singend, mit Freude und Trauer. Ich werde vermutlich nicht mehr vorangehen, das wird ein anderer tun – genau wie ich. Nur stellvertretend für ihn, unseren Herrn, mit Stärken und Schwächen. Wir gehen weiter, gemeinsam, zu Gott. À Dieu.“

Anzeige