Doch Zusammenarbeit zwischen Pfarreien werde wichtiger

Bischof Felix Genn: Keine weiteren Fusionen im Bistum Münster geplant

  • Bischof Genn teilt mit, dass es keine weiteren von ihm verordneten Fusionen von Pfarreien im Bistum Münster geben wird.
  • Bei der Klausurtagung der Bistumsleitung wurde jedoch besprochen, dass die Zusammenarbeit zwischen Pfarreien und Haupt- und Ehrenamtlichen gestärkt werden müsse.
  • Im September 2021 sind Veranstaltungen zum Strukturprozess geplant, der im Jahr 2023 abgeschlossen sein soll.

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Bischof Felix Genn hat betont, im Zug des Strukturprozesses im Bistum Münster werde es keine weiteren, von ihm verordneten Zusammenlegungen oder Fusionen von Pfarreien geben. „Es gibt aber die Notwendigkeit von mehr Bereitschaft zur Zusammenarbeit zwischen den Pfarreien sowie zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen“, machte er nach Angaben der Bischöflichen Pressestelle bei einer Klausurtagung der Bistumsleitung deutlich.

Die Tagung befasste sich mit dem vom Bischof im Mai angekündigten Prozess zur Entwicklung der pastoralen Strukturen im Bistum. Dieser Prozess soll unter Beteiligung von Haupt- und Ehrenamtlichen, mit den Räten und Gremien auf diözesaner, regionaler und pfarrlicher Ebene bis Mai 2023 zu Ergebnissen kommen.

 

Zahl der aktiven Priester geht zurück

 

Bei der Tagung der Bistumsleitung in Münster legte Bischof Genn fest, dass das Verhältnis der Diözesanpries­ter im aktiven Dienst zu den Priestern der Weltkirche, die ihren Dienst im Bistum tun, dauerhaft ein Verhältnis von zwei Drittel zu einem Drittel haben soll. Aktuell sind im Bistum Müns­ter 379 Diözesanpriester im aktiven Dienst; zudem sind 180 Pries­ter der Weltkirche im Einsatz.

Diese Zahlen und auch die der Pas­toralreferenten und Ständigen Diakone werden demnach in den kommenden Jahren stark zurückgehen. Ebenso werden die Katholikenzahlen und die finanziellen Ressourcen weiter deutlich sinken. „Wir müssen die pastoralen Strukturen so gestalten, dass die Verkündigung der Frohen Botschaft unter in Zukunft deutlich veränderten Rahmenbedingungen weiter gut möglich sein wird“, betonte Bischof Genn.

 

Lebendige und missionarische Kirche

 

Auf der Klausurtagung machte er deutlich, dass es seinerseits einige Vorgaben für den Prozess gebe. So orientiere er sich inhaltlich an den pastoralen Leitideen, die in den vergangenen zehn Jahren für das Bistum Münster festgelegt worden seien. Damit blieben auch die dort formulierten pastoraltheologischen Optionen und Aussagen zum Bild und zur Rolle der Kirche die zentralen Orientierungen für den Strukturprozess. So verstehe sich die katholische Kirche im Bistum Münster als eine lebendige und missionarische Kirche, die die Menschen mit Gott und miteinander in Beziehung bringen möchte.

Generalvikar Klaus Winterkamp betonte, zwar müsse die Präsenz der pas­toralen Arbeit in Pfarreien und Gemeinden, in Einrichtungen, in Institutionen und Verbänden soweit wie möglich gewährleistet bleiben. Zugleich sei klar, dass die Rückgänge bei Katholiken, Personal und Finanzen dazu führen würden, dass Seelsorge auch in größeren Einheiten gestaltet werden müsse.

 

Kooperation zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen

 

„Das heißt nicht, dass die Verantwortung für die Entwicklung der Pastoral künftig nicht mehr in den Pfarreien und Gemeinden liegen wird“, machte er nach Angaben der Bischöflichen Pressestelle deutlich. Es wachse aber die Notwendigkeit, Kooperationen für pastorale Handlungsfelder auf lokaler und regionaler Ebene zu ermöglichen und die verschiedenen pastoralen Orte, Einrichtungen und kategorialen Felder der Seelsorge stärker miteinander zu verbinden.

Kooperationen und Teamarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen würden ebenso ein größeres Gewicht gewinnen wie das Engagement von Ehrenamtlichen insgesamt. „Das eröffnet viele Chancen und Möglichkeiten, die wir gemeinsam nutzen und ergreifen möchten“, betonte Winterkamp. Dabei sei es wichtig, den Strukturprozess nicht isoliert zu gehen, sondern ihn mit anderen Prozessen – insbesondere mit dem aktuell im Bistum laufenden Spar- und Strategieprozess – zu verbinden.

 

Veranstaltungen zum Strukturprozess geplant

 

Der Generalvikar kündigte an, dass es im Strukturprozess neben Veranstaltungen Anfang September für diözesane Gremien, Räte und Berufsgruppen im Herbst Termine in den Kreisdekanaten, im Stadtdekanat Münster und im Oldenburger Land geben werde. Im zweiten Quartal 2022 ist zudem ein Tag für die dann neu gewählten Pfarreiräte geplant. Derzeit ist vorgesehen, dass die Beratungs- und Entscheidungsphase des Strukturprozesses bis April oder Mai 2023 abgeschlossen wird.

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