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Bischof Felix Genn aus Münster ruft alle Bürgerinnen und Bürger auf, sich für den Erhalt der Demokratie einzusetzen. Christinnen und Christen sieht er dabei besonders gefordert - auch in Diskussionen.
Bischof Felix Genn aus Münster ruft dazu auf, sich für den Erhalt der Demokratie einzusetzen. Angesichts einer "geradezu beängstigenden" Situation, in der sich die Welt befinde, sei dies nicht nur Aufgabe der Politik, sondern aller Bürgerinnen und Bürger, sagte Genn nach Angaben seiner Pressestelle bei der Großen Prozession am Sonntag in Münster.
Sonst drohe die Gefahr, "Extremen zu verfallen", warnte er. "Es lohnt sich, dafür zu arbeiten, die freiheitliche Demokratie, die uns geschenkt ist, immer wieder neu zu erringen."
Genn: Europäische Idee gefährdet
In vielen Ländern herrsche Krieg, auch der möglich Wahlausgang in den USA sei beängstigend, so der Bischof. Die europäische Idee war seiner Ansicht nach noch nie so gefährdet wie heute.
In dieser Situation dürften Menschen, die linken oder rechten Extremen folgten, nicht ausgegrenzt werden. Nötig sei stattdessen “das Hineingehen in den Diskurs und das Gespräch, um die Nöte und Sorgen der Menschen ernst zu nehmen". Christinnen und Christen könnten jene aufrichten, "die aus Resignation zu Extremen neigen, weil sie davon die einzige Perspektive erwarten".
Die Große Prozession in Münster
Genn predigte im Gottesdienst am Ende der Großen Prozession. Sie geht auf das Jahr 1382 zurück, als in der Stadt Münster mehr als 8.000 Menschen an der Pest starben. Im Jahr darauf zerstörte ein Großbrand weite Stadtgebiete. Seitdem ziehen jedes Jahr Gläubige in einer Buß- und Bittprozession durch die Stadt.