KIRCHE+LEBEN-UMFRAGE

Das macht Bischof Felix Genn aus – Stimmen aus dem Bistum Münster

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Wie haben Sie Bischof Genn wahrgenommen? Antworten von der Basis, aber auch vom Generalvikar und vom Bischofsfahrer.

Von red

Seit fast 16 Jahren steht Felix Genn an der Spitze des Bistums Münster. Kirche+Leben hat Menschen in den Pfarreien, Verbänden und Gremien sowie Weggefährten gefragt: Wie haben Sie Felix Genn als Ihren Bischof wahrgenommen?

Ludger Schulten, Diakon der Portugiesisch-sprachigen Gemeinde im Bistum Münster

Ich habe Bischof Felix den Gemeinden anderer Muttersprache, Kultur und Riten als sehr zugewandt erlebt. Unsere Portugiesisch-sprachige Gemeinde durfte damit starten, dass er alle unsere Gemeinden besuchte, ihre Vielfalt erlebte und sich ihrer Anliegen annahm. Orientalische Christen sowie Christen aus der Ukraine haben im Bistum neue Heimat gefunden. Bischof Felix hat immer unterstrichen, dass die migrantischen Gemeinden fester Bestandteil der Ortskirchen im Bistum sind. Herzlichen Dank, Bischof Felix, bleiben Sie uns gewogen.

Klaus Winterkamp, Generalvikar

Ich habe in den vergangenen Jahren immer an ihm geschätzt, dass ich persönlich mit ihm und er auch hoffentlich mit mir offen und ehrlich über alle Themen sprechen konnte, die uns im Bistum bewegen, die uns aber auch persönlich umtreiben. Ich schätze seine hohe Loyalität – auch mir persönlich gegenüber, natürlich dem Bistum gegenüber. Ich schätze seine unprätentiöse Art, seine Bescheidenheit, dass er im Gegensatz zu mir eher ruhiger bleibt und nicht so schnell aus der Haut fährt. Für den Ruhestand wünsche ich ihm genau das, was das Wort besagt: Etwas mehr Ruhe und, dass er gesundheitlich im wahrsten Sinn des Wortes wieder gut auf die Beine kommt.

Jürgen Quante, Priesterrat

Ich schätze an Bischof Genn, dass er ein geistlicher Mensch ist. Er scheut sich nicht – und sagt das auch –, Entscheidungen mit ins Gebet zu nehmen. Das hat uns Priestern gut getan – er war uns darin ein gutes Vorbild. Ich wünsche ihm, dass er frei von Verantwortung ist und sich anderen Themen zuwenden kann, die ihm gut tun.

Jasmin Laudano, Pastoralreferentin, Jugendkirche Münster

Bischof Felix Genn war für die Jugendkirche Münster ein stets nahbarer und offener Gesprächspartner. Besonders mit „Ask the Bishop“ zeigte er, wie sehr ihm die Anliegen junger Menschen am Herzen liegen. Während der Corona-Pandemie fand das Format digital statt und bot vielen trotz Distanz eine wertvolle Möglichkeit zum Dialog. Später wurde es in Präsenz fortgeführt, was den Austausch vertiefte. Auch schwierige Themen wie Sexualmoral, LGBTQ+ oder den Missbrauchsskandal sprach er ehrlich und authentisch an. Seine Bereitschaft, zuzuhören und Brücken zu bauen, machte ihn zu einem geschätzten Wegbegleiter. Wir danken ihm für seine Unterstützung.

Sharon Fehr, jüdische Gemeinde Münster

Wir schätzen als jüdische Gemeinde, dass Bischof Felix Genn ein treuer, verlässlicher Wegbegleiter jüdischen Lebens in Münster ist und solidarisch an unserer Seite steht. Das hat er in Begegnungen immer wieder unter Beweis gestellt. Unser Miteinander findet in respektvollem Austausch auf Augenhöhe im Geist der Konzils-Erklärung „Nostra aetate“ statt. Wir schätzen sehr, dass Bischof Genn immer wieder sehr deutlich betont, dass jemand, dem Antisemitismus, Rassismus, Hass und Ausgrenzung begegnet, nicht wegschauen darf – auch die Kirche nicht. Ich wünsche ihm zum Geburtstag reichen Schutz, Gnade und Frieden – und ganz persönlich wünsche ich ihm ein langes Leben in Gesundheit – wie wir im Hebräischen zu wünschen pflegen: bis 120! Mazel tov, shalom!

Anna-Lena Vering, 2015–2018 CAJ-Diözesanvorsitzende

Ich habe Bischof Felix immer als einen sehr offenen und zugewandten Menschen erlebt, der das Interesse hat, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Bischof Felix waren die Jugendverbände und die Anliegen der Verbandler*innen immer wichtig, das habe ich schon als CAJ-Diözesanvorsitzende so wahrgenommen und geschätzt. Ich wünsche Bischof Felix alles Gute zu seinem 75. Geburtstag und Gottes Segen für seinen weiteren Lebensweg.

Ilse Nemann-Brak aus Damme, KFD-Vorsitzende im Oldenburger Land

Ich habe Bischof Felix als verlässliche Größe wahrgenommen. Beim Synodalen Weg hat er mir das Gefühl vermittelt, dass er sich ernsthaft um zukunftsweisende Wege bemüht. Und als es um die Missbrauchs-Aufarbeitung ging, spürte ich, wie sehr ihm diese am Herzen lag. Man sah ihm die Erschütterung über das Ausmaß an. Lebhaft erinnere ich mich an eine Begegnung mit ihm bei der Einweihung des Hauses St. Ansgar auf Wangerooge. Er wirkte gelöst und sehr den Menschen zugewandt. Auch sein hervorragendes Personen- und Namensgedächtnis beeindruckt mich.

Manfred Wissing, Diakon St. Johannes Baptist, Altenberge

Als ich im Jahr 2011 nach großen beruflichen Belastungen von meinen Ämtern im Diakonen- und Diözesanrat zurücktreten musste, sandte mir Bischof Felix ein persönliches Schreiben zu. Er wünschte mir, dass ich die Belastungen mit weltlicher, aber auch geistlicher Hilfe gut bewältigen möge. Bischof Felix sieht die Menschen, die ihm begegnen. Zudem spüre ich bei ihm eine spirituelle Tiefe und ein Festmachen in Gott, das ihn seinen Weg, auch in der großen Verantwortung als Bischof, gehen lässt.

Simon Dunkel, St. Laurentius Senden

Mit unserem Bischof verbinde ich eine Begegnung im Rahmen der 72-Stunden-Aktion 2024. Wir Messdiener hatten einen Barfußpfad für die Caritas-Tagespflege gebaut. Bischof Felix besuchte unser Projekt und zeigte sich überaus interessiert und begeistert von uns vielen engagierten jungen Menschen. Nach seinem Besuch bemerkte ich, dass uns seine Worte des Dankes und des Glaubens zeigten: Wir haben einen Bischof, der bei den Menschen ist und das Evangelium lebt.

Christian Winnemöller, Pastoralreferent, St. Antonius, Rheine

Ich habe Bischof Felix als klugen und integren Bischof erlebt, der im Vertrauen auf Gott und die Menschen das Bistum geleitet hat. Mit ruhiger Entschlossenheit ist er wichtige Themen wie die Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs angegangen. Was er sagt, nehme ich ihm ab. Eine persönliche Verbundenheit habe ich zu ihm, da er mich im Jahr 2016 zum pastoralen Dienst beauftragt hat.

Matthias Kaiser, Diakonenrat

Ich schätze an Bischof Felix, dass er ein guter Zuhörer ist, dass es ihm immer ein Anliegen ist, die Menschen und die Kirche zu einen, ich schätze sein Verantwortungsbewusstsein und seine Disziplin bei seinem hohen Arbeitspensum. Ich wünsche Bischof Felix Zeit und Muße für all das, was sein Herz erfreut, was seinem Gaumen schmeckt und was ihm als Mensch Felix Genn gut tut.

Chiara Beyer, Diözesanvorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend

Bischof Felix Genn war seinen Gesprächspartner*innen und Mitmenschen stets zugewandt und ist ihnen auf Augenhöhe begegnet. Seine Offenheit gegenüber jungen Menschen hat Vielen die Tür (zurück) in die Kirche geöffnet und das Katholischsein im Verband geprägt – nicht zuletzt durch seine Worte über Demokratie aus einem System heraus, in dem diese nicht vorherrschend ist. Er bewies immer wieder seinen Weitblick und die Konsequenzen seiner und anderer Handlungen. Ich habe an ihm stets geschätzt, dass er neue Impulse dankend annahm und in folgende Gespräche trug.

Ingrid Liebermann, Pastoralreferentin St. Willehad Oldenburg

Bischof Felix Genn habe ich vor allem im Rat der Pastoralreferent/-innen als einen ruhigen, mitfühlenden und geduldigen Menschen sowie aufmerksamen Zuhörer schätzen gelernt. Seine Berichte etwa über seine Erlebnisse beim Synodalen Weg oder der Weltsynode in Rom waren geprägt von Ehrlichkeit und der Begeisterung für synodale Strukturen, die mich faszinierte. Sie haben mich als Zuhörerin teilhaben lassen an den vielschichtigen Diskussionen im Bistum und in der Weltkirche. Ebenso gaben sie mir Einsicht in die Komplexität des Bischofsamtes. Für diese bereichernden Begegnungen sage ich „Danke“ und wünsche Bischof Felix Genn alles Gute und Gottes Segen zu seinem Geburtstag!

Pia Stapel, Diözesan-Caritasdirektorin

Wir sind immer wieder froh, dass wir in Felix Genn einen Bischof haben, dem die Nöte der Menschen wichtig sind und der deshalb auch große Anteilnahme an der Arbeit der Caritas hat. Für seinen Ruhestand wünschen wir ihm, dass er diese Zeit mehr selbstbestimmt nutzen kann, dass er mehr die Menschen treffen kann, die ihm wichtig sind und für die er wenig Zeit hatte. Und, dass er auch das Nichtstun genießen kann – etwa für den einen oder anderen kulinarischen Genuss.

Martin Ruck, Bischofsfahrer

Ich schätze an Bischof Felix, dass er sich nie kritisch geäußert hat über meinen Fahrstil und er immer freundlich zu mir war. Ich wünsche ihm 1. Gesundheit, 2. dass er sich in der neuen Wohnung wohlfühlt, 3. weniger Post und Sitzungen, 4. dass er die Orte und Museen besuchen kann, die er immer schon besuchen wollte und 5. einen würdigen Nachfolger.

Monika Kaiser-Haas, Nichte des seligen Karl Leisner (1915–1945), Vize-Präsidentin des Internationalen Karl-Leisner-Kreises

Als Bischof von Münster ist Felix Genn 16 Jahre auch Protektor des Internationalen Karl-Leisner-Kreises und damit der erste Ansprechpartner für dessen Mitglieder gewesen. Die Lebensgeschichte und die Priesterweihe des seligen Karl Leisner im KZ Dachau im Dezember 1944 hat für ihn eine besondere Bedeutung. Wiederholt hat Bischof Genn auf den Mut der Glaubenszeugen in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern und der Hitler-Gegner hingewiesen. Diese Beispiele, davon ist Bischof Genn überzeugt, schenken uns in der heutigen Zeit und in Zukunft Inspiration. Herzlich danke ich dem Bischof für die gute Zusammenarbeit und wohlwollende Unterstützung.

Marc Röbel, Direktor der Katholischen Akademie Stapelfeld

Als ich Bischof Felix Genn vorgestellt wurde, kreiste unser erstes Gespräch um den Münsteraner Philosophen Peter Wust, der aus dem Bistum Trier stammte. Wust war wie Bischof Genn ein begeisterter Augustinus-Leser.  Augustinus ist als Bischof zugleich Theologe und Philosoph geblieben. Diese augustinischen Wurzeln habe ich in meinen Begegnungen mit Bischof Genn, aber auch in vielen seiner Predigten dankbar wahrgenommen: keine Worthülsen von vorgestern, sondern mit Bedacht gewählte Worte, die Menschen von heute zum Lerngespräch mit unserer christlichen Denktradition einladen.

Frank Möllmann, Moderator des Diözesanrats

Mehr als zehn Jahre habe ich an der Seite von Bischof Felix Genn die Sitzungen des Diözesanrats moderiert und habe ihn in diesem und anderen Gremien des Bistums kennenlernen dürfen. Aus seiner Amtszeit wird mir vor allem in Erinnerung bleiben, dass er die Leitung des Bistums nie autoritär, sondern immer in einem dienenden Selbstverständnis wahrgenommen hat. Nicht König, sondern Untertan! Bischof Felix hört alle Seiten mit großer Geduld an und sucht bei Fragestellungen nach einer breit getragenen, konsentierten Antwort. Er bevorzugt nicht die schnelle Entscheidung, sondern das vermittelnde Gespräch. In diesem Sinn lebt und liebt er Synodalität.

Roswitha Fremann & Stefanie Hermsen, Bischofsbüro

Lieber Herr Bischof, seit 2009 arbeiten wir mit ihnen zusammen. In dieser Zeit haben wir Sie als tollen Chef kennengelernt. Wir hatten immer viel zu tun – Sie waren ruhig, gelassen, nie fordernd und haben immer die richtigen Worte gefunden. Für Sie beginnt ein ganz neuer Abschnitt: Ruhestand! Wir hoffen, dass Sie sich daran gut gewöhnen können – und dass wir uns auch daran gewöhnen können, sie nicht mehr so oft zu sehen. Wir wünschen Ihnen alles Gute!

Klaus Remke, Pfarreirats-Vorsitzender in St. Mauritz Münster

Seit 2018 gehöre ich dem Diözesanrat an. Seitdem beschäftige ich mich mehr mit dem Bischof und seinen Veröffentlichungen. Ich lernte einen interessierten Zuhörer kennen – auch bei Äußerungen, die nicht seiner Meinung entsprachen oder ihn angriffen. Auch bei zufälligen Begegnungen erlebe ich Bischof Felix als Menschen, der sich immer kurz Zeit nimmt für ein Gespräch. Ich habe den Eindruck, dass die Bürde des Amtes immer mehr auf ihm lastete, er aber keine Entscheidung scheute, auch wenn sie nicht immer auf mein Verständnis traf.

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