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Müssen Christen „totale Pazifisten“ sein? Nein, begründet Bischof Felix Genn in einem Soldatengottesdienst in Münster.
Münsters Bischof Felix Genn hält nichts vom Gedanken, Christinnen und Christen müssten „totale Pazifisten“ sein. „Wir sind es nicht, weil wir Realisten sind“, sagte Genn nach Angaben seiner Pressestelle bei einem internationalen Soldatengottesdienst im Dom in Münster.
Genn begründete seine Sicht mit dem Auftrag der Soldatinnen und Soldaten. Der jährliche Gottesdienst in Münster sende die Botschaft, dass die Menschen „bei Marine, Luftwaffe und Heer nicht zum Angriff da sind, sondern zur Sicherung des Friedens und zur Verteidigung angegriffener Nationen“.
Dank an die Militärseelsorge
Zudem verwies der Bischof laut Angaben auf die weltpolitische Lage, die er „äußerst bedrückend und beängstigend“ nannte. Er bezog sich etwa auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, dessen Beginn sich in diesen Tagen zum dritten Mal jährt.
Genn dankte zugleich den Militärseelsorgenden für die Begleitung der Soldatinnen, Soldaten und Zivilisten. Mit dem Bischof zelebrierten den Gottesdienst die Leitenden Militärdekane Rainer Schnettker (Köln) und Torsten Stemmer (Kiel), die Militärpfarrer Axel Heinekamp (Münster), Heinrich Kramer (Wesel), Roman Fries (Ahlen) und Mateusz Szeliga (Augustdorf), ferner Pfarrer Andreas Ullrich (Laer, ehemaliger Militärpfarrer) und der ukrainische Pfarrer Mykhailo Gutsuliak.
Soldatinnen und Soldaten aus dem Bistum Münster und angrenzenden Regionen feierten den Gottesdienst mit, darunter Angehörige des Deutsch-Niederländischen Korps.