„Auch Kirche muss nach Lösungen suchen“

Bischof Genn: Arbeitsverdichtung führt zu psychischer Erkrankung

Bischof Felix Genn hält es für geboten, die Bedingungen in der Arbeitswelt auf den Prüfstand zu stellen. Auch die Kirche als großer Arbeitgeber müsse nach Lösungen suchen, Arbeitsbedingungen zu verbessern.

 

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Bischof Felix Genn hält es für geboten, die Bedingungen in der Arbeitswelt auf den Prüfstand zu stellen. Arbeitsbelastung und Arbeitsverdichtung hätten in den vergangenen Jahren zugenommen, sagte er am Dienstag in Münster. Es könne inzwischen als gesicherte Erkenntnis gelten, dass es einen starken Zusammenhang zwischen steigender Arbeitsbelastung und Zunahme psychischer Erkrankungen gebe.

„Mehr Flexibilität, Effizienz und Mobilität sowie nahezu permanente Erreichbarkeit gelten inzwischen als normal“, sagte der Bischof. Oft verbinde sich das bei Arbeitnehmern mit dem persönlichen Anspruch, beruflichen Erfolg und dessen Vereinbarkeit mit der Familie in Übereinstimmung zu bringen. „Dies ist eine große Herausforderung - in vielen Fällen aber auch eine Überforderung, die zu der Zunahme von Krankmeldungen, zu psychischen Erkrankungen und zum Burn-out führen kann“, sagte Genn laut Redemanuskript bei einem Treffen von Arbeitnehmervertretern.

Dies betreffe nicht nur die digitale Wirtschaft, sondern auch die Bereiche Pflege, Krankenhaussektor, soziale Arbeit und Kindertagesstätten, führte der Bischof aus. Hier sei die Kirche auch selber als großer Arbeitgeber angefragt, nach Lösungen zu suchen.

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