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Bei einem Gebetsabend in der Jugendkirche „effata“ in Münster hat Bischof Felix Genn 150 Firmlinge aus verschiedenen Orten des Bistums ermuntert, sich an der Umfrage des Papstes zur Vorbereitung auf die Jugendsynode 2018 zu beteiligen.
Bei einem Gebetsabend in der Jugendkirche „effata“ in Münster hat Bischof Felix Genn 150 Firmlinge aus verschiedenen Orten des Bistums ermuntert, sich an der Umfrage des Papstes zur Vorbereitung auf die Jugendsynode 2018 zu beteiligen.
Erstaunt blicken die Jugendlichen um sich, unsicher, ob sie Bischof Felix Genn richtig verstanden haben: Sie sollen ihre Handys rausholen? Nach und nach tippen die 150 Firmlinge aus Ascheberg, Wettringen, Garrel und Neuenkirchen eifrig ihre Ein-Wort-Antworten auf die Frage „Was wünsche ich mir von der Kirche“ in die Eingabemaske ein. Nur wenig später erscheinen ihre Antworten auf der Leinwand in der Jugendkirche „effata“ in Münster: „Frieden“, „Begeisterung“, „Gemeinschaft“, aber auch „Gleichberechtigung“, „Offenheit“ und „Mitbestimmung“ ist zu lesen. Antworten, die den Bischof beim Jugendgebetsabend am Freitag zum Thema „Ich hab da mal ne Frage – Jugendsynode 2018“ sehr interessieren.
Wer fragt, bleibt lebendig
„Fragen hört ihr wahrscheinlich nicht gern, weil sie euch zu sehr an Schule erinnern“, wandte sich Genn an die Jugendlichen. „Aber hier könnt ihr frei von Noten und Ängsten Fragen stellen.“ Er unterschied zwei Arten: Fragen, auf die man mit ja oder nein antworten könne, und Fragen, „bei denen ihr für euch eine Entscheidung treffen müsst, in denen es um euch persönlich geht“. Was möchte ich werden, was mit meinem Leben anfangen? Warum ist der andere besser als ich? Er forderte die Teilnehmenden auf, bei diesen Fragen am Ball zu bleiben, denn er war sicher: „Wer fragt, der bleibt lebendig. Wer keine Fragen mehr hat, altert schneller, weil ihn nichts mehr interessiert.“
Papst Franziskus habe beim Weltjugendtag 2016 in Krakau gesagt, dass er Jugendliche gesehen habe, die auf ihn wirkten, als seien sie schon Rentner. „Ich bin jetzt 67 Jahre alt“, gestand der Bischof den Jugendlichen, „und habe schon viele Antworten in meinem Leben gefunden, aber trotzdem gehen mir die Fragen nicht aus.“
Den Papst interessieren Fragen und Kritik
Auch Papst Franziskus hat Fragen. Er wendet sich in einem Brief an die Jugend der Welt und möchte wissen, wie sie leben, was sie denken, wie sie Kirche und Glauben erleben. „Den Papst interessieren eure Fragen, eure Kritik“, verdeutlichte Genn und forderte die Jugendlichen auf, sich an der Vorbereitung auf die Jugendsynode zu beteiligen. „Nächstes Jahr trifft sich der Papst mit Bischöfen und Jugendlichen in Rom, um über eure Fragen und Aussagen miteinander zu diskutieren. Damit der Papst und wir Bischöfe wissen, wie ihr tickt, nehmt euch bitte ein wenig Zeit und beteiligt euch an der Umfrage des Papstes.“
Bischof Genn ist die Umfrage so wichtig, dass in der vergangenen Woche alle Pfarreien, Jugendverbände, offenen Einrichtungen und Schulen des Bistums ein Schreiben mit Materialien und Postkarten zur Jugendsynode erhalten haben. Er bittet die Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 16 und 29 Jahren, den Online-Fragebogen auszufüllen, „damit eure Stimme Gehör findet“.
Postkarten mit Teilnahme-Link
Am Ende des Wortgottesdienstes verteilte das Vorbereitungsteam der Jugendkirche und der Diözesanstelle „Berufe der Kirche“ Postkarten zur Jugendsynode des Papstes mit dem Teilnahme-Link. Ausgefüllt werden kann der Fragebogen bis Ende November. Weitere Informationen sowie die Umfrage gibt es im Internet unter www.jugend-synode.de.
Ein weiterer Jugendgebetsabend findet am Freitag, dem 6. Oktober, um 19.30 Uhr statt. Auch dabei wird Bischof Felix Genn auf die Jugendsynode 2018 in Rom eingehen.