Marx hatte Verein bereits 2020 aufgelöst

Bischof Genn löst Katholische Integrierte Gemeinde auf

  • Die Katholische Integrierte Gemeinde ist vom Münsteraner Bischof Felix Genn aufgelöst worden.
  • Das teilt die Diözese im Kirchlichen Amtsblatt vom 1. Oktober 2022 mit.
  • Im Jahr 2020 löste Kardinal Reinhard Marx die Integrierte Gemeinde in seiner Erzdiözese auf.

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Der Münsteraner Bischof Felix Genn hat den Verein Katholische Integrierte Gemeinde in seiner Diözese aufgelöst. Das entsprechende Dekret ist datiert auf den 13. September und wurde im Kirchlichen Amtsblatt vom 1. Oktober veröffentlicht worden.

Der Verein ist bereits 2020 im Erzbistum München und Freising, wo er 1986 gegründet wurde, durch Kardinal Reinhard Marx kirchenrechtlich aufgelöst worden. Die Katholische Integrierte Gemeinde, so teilte das Erzbistum damals mit, hatte weder Leitungsorgane noch Mitglieder. Auch im Bistum Münster, teilt das Amtsblatt mit, habe es keine Mitglieder mehr gegeben. „Aus diesem Grund konnte auch kein Vorsitzender und keine Vorstandsmitglieder angehört werden“, heißt es im Dekret. Grundsätzlich ist eine solche Anhörung Bestandteil des kirchenrechtlichen Verfahrens.

Integrierte Gemeinde und Ratzinger

Gegenüber der Katholischen Integrierten Gemeinde sind vor wenigen Jahren Klagen ehemaliger Mitglieder über missbräuchliche Praktiken öffentlich geworden. Darauf ordnete Kardinal Marx eine Untersuchung an, an deren Ende die Auflösung des Vereins stand.

Über Jahrzehnte stand der ehemalige Münchner Kardinal Joseph Ratzinger in engem Kontakt zu der Gruppe und sprach 1978 die kirchliche Anerkennung aus. Als Benedikt XVI. ging er 2020 auf Distanz zur Integrierten Gemeinde.

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