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Ihre Gemeinschaft gefeiert und über diese Gemeinschaft als Geschenk Gottes nachgedacht haben am 30. September rund 150 Ordensleute aus dem ganzen Bistum Münster. Der Ordensrat und die Abteilung Orden, Säkularinstitute und Geistliche Gemeinschaften des Bistums hatten zum jährlichen Ordenstag eingeladen. Er fand zum Leitwort „Gemeinschaft als Gabe Gottes“ in Münster statt.
Schwester Nicole Grochowina gestaltete im Dom ein Geistliches Wort zum Thema „Gemeinschaft als Gabe Gottes? Geschichte und Gegenwart evangelischer Communitäten“. Die Impulse wurden im anschließenden Austausch im Priesterseminar Borromaeum vertieft.
Konsum macht nicht glücklich
Höhepunkt des Tages war eine Heilige Messe, die Bischof Felix Genn mit den Ordensleuten im Dom feierte. Als Konzelebranten standen ihm Bruder Benedikt M. Ende, Vorsitzender des Ordensrates, und Jochen Reidegeld, Leiter der Ordensabteilung, zur Seite.
Der Bischof hatte von der einige Tage vorher beendeten Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda ein Zitat mitgebracht, das er an den Anfang seiner Predigt stellte: „Die Menschen werden nicht glücklich, wenn sie nur dem einen Götzen dienen, und der heißt: Mehr.“ Ordensleute lebten das Gegenmodell zu dieser Aussage. Sie dienten nicht dem „Mehr“ im Sinne des Konsums, sondern Gott, dem man gar nicht genug und immer mehr dienen könne.
Sich selbst zurücknehmen
„Das Zeugnis, das Sie durch Ihr Leben nach den evangelischen Räten Armut, Gehorsam und Keuschheit und in Gemeinschaft geben, ist ein Gegenentwurf zu vielen Modellen, mit denen Menschen versuchen, glücklich zu werden“, unterstrich der Bischof. Ein solches Leben bedeute, sich selbst zurückzunehmen und „alles zur Verfügung zu halten, was einem zur Verfügung steht. Das ist das Gegenteil von Ego-Trip.“
„In Zeiten der Individualität bekennen Sie, dass Gemeinschaft möglich ist in dem, der sie gestiftet hat“, führte Genn weiter aus, „in Ihrer Gemeinschaft bilden Sie ab, was Kirche ist und sein kann.“ Mit Blick auf das Tagesevangelium sagte er, Gemeinschaft bedeute auch, zu finden und zu retten, was verloren ist. Gott suche nach allen Menschen, um sie zu retten. In diese Suche seien Ordensleute durch ihre Sendung besonders einbezogen.