Missio startet Solidaritätsaktion zum Weltmissionsmonat in Münster

Bischof Genn prangert Verantwortungslosigkeit an

Das Hilfswerk Missio Aachen, das Bistum Münster, sowie die Katholische Landvolkbewegung (KLB) und die Landjugendbewegung (KLJB) und Vertreter der Kirche aus Nordostindien haben am Sonntag in Münster den Weltmissionsmonat eröffnet.

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Das internationale katholische Hilfswerk Missio Aachen, das Bistum Münster, sowie die Katholische Landvolkbewegung (KLB) und die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) und Vertreter der Kirche aus Nordostindien haben am Sonntag die bundesweite Solidaritätsaktion zum Weltmissionssonntag am 27. Oktober eröffnet. 

Münsters Bischof Felix Genn erläuterte das Leitwort des Weltmissionsmonats „Wir sind Gesandte an Christi statt“: Alle Christinnen und Christen seien aufgefordert, zu den Menschen hinzugehen, um von Jesus zu erzählen. „Die Touring Sisters, die im Nordosten Indiens in die entlegenen Dörfer gehen und dort mit den Menschen eine Weile leben, können uns ein Vorbild sein.“ Weiter betonte Genn: „Jeder ist dazu aufgefordert, das Gut unserer Schöpfung zu bewahren. Jeder kann etwas tun, und darauf achten, zum Beispiel beim eigenen Konsum.“

 

Bischof Genn prangert Verantwortungslosigkeit an

 

Vor der Eröffnung hatte Bischof Genn eine weit verbreitete Verantwortungslosigkeit gegenüber der Schöpfung und dem Weltklima angeprangert. „Wir verhalten uns so, als ob wir noch eine Welt in Reserve hätten. Die Armen sind wieder einmal die ersten Opfer des Konsumverhaltens der Reichen, also auch von uns. Das ist eine neue Form von Unterdrückung und Ausbeutung.“

 „Mission LEBEN“ – unter diesem Motto wurde im Schatten des Münsteraner Paulusdoms mit einem Erntedankfest weiter gefeiert. Es wurde deutlich: Über Ländergrenzen hinweg ist die Schöpfung das verbindende Element: Sowohl das Landvolk in Deutschland als auch die Menschen im Nordosten Indiens lebten besonders eng in und mit der Landwirtschaft. Die elf Ordensschwestern, Priester und Bischöfe, die seit der vergangenen Woche im Bistum Münster zu Gast waren, kommen aus einer politisch instabilen und wirtschaftlich wenig entwickelten Region. Die Landwirtschaft sei dort für die allermeisten Menschen alternativlose Lebensgrundlage, wie es in einer Pressemitteilung des Bistums Münster zum Festakt hieß.

 

Bistum Münster mit nachhaltigem Festakt

 

Das Thema Nachhaltigkeit hatte das Bistum selbst übrigens bei der Durchführung der Großveranstaltung umgesetzt. So wurden die Liederhefte zum Gottesdienst auf umweltzertifiziertem Papier gedruckt und an den Verpflegungsständen wurde kein Plastikgeschirr ausgeteilt. „Unser Auftrag als Kirche ist einfach und schwierig zugleich. Es gilt mit langem Atem Not und Leid zu lindern, Perspektiven zu eröffnen und so zu zeigen, wie Gott ist“, sagte der neue Missio-Präsident, Pfarrer Dirk Bingener. „Dabei ist uns die Kirche von Nordostindien ein guter Partner in der Verbindung von Seelsorge und kirchlicher Sozialarbeit in den entlegensten Regionen des Landes“, betonte Bingener. Er feierte in Münster seine Premiere als Missio-Präsident.

Missio sammelt in rund 100 Ländern Spenden
Der Monat der Weltmission ist die größte weltweite Solidaritätsaktion der katholischen Kirche. Dabei sammeln Missio-Werke in rund 100 Ländern Spenden für die Seelsorge, Ausbildung und katholische Sozialarbeit der Kirche in den ärmsten Bistümern der Welt. In Deutschland organisieren die Hilfswerke Missio Aachen und Missio München gemeinsam die Aktion. Beendet wird die Kampagne in diesem Jahr mit einer großen Abschlussaktion von Missio München am 27. Oktober in Bamberg.