Münsters Bischof beim Regionentreffen des Synodalen Wegs

Bischof Genn sieht ehrenamtliche Prediger kritisch

  • Münsters Bischof Felix Genn hat einen Vorschlag kritisiert, ehrenamtliche Laien nach einer Schulung in Gottesdiensten predigen zu lassen.
  • Der Bischof äußerte sich beim Regionentreffen des Synodalen Wegs in Dortmund.
  • Über eine Predigterlaubnis für Laientheologen wie Pastoralreferentinnen und -referenten in der Eucharistiefeier will Genn mit den anderen Bischöfen sprechen.

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Münsters Bischof Felix Genn hat einen Vorschlag kritisiert, ehrenamtliche Laien nach einer Schulung in Gottesdiensten predigen zu lassen. Welchen Wert habe dann das Theologiestudium, das unter anderem das kompetente Predigen zum Inhalt habe, fragte der Bischof am Freitag in Dortmund.

„Es geht nicht um das Zeugnis, das alle Frauen und Männer abgeben könnten, meines Erachtens auch während der Liturgie, sondern um einen amtlichen Verkündigungsdienst“, betonte er und hielt zudem fest: „Die ersten, die mir den Glauben verkündet haben, waren keine Priester. Das waren meine Eltern, das waren Laien.“

Genn will über Predigt von Pastoralreferenten diskutieren

Der Bischof äußerte sich während einer Regionenkonferenz des katholischen Reformdialogs Synodaler Weg. Zuvor hatte er sich in einem Interview aber offen dafür gezeigt, über die Predigt von Pastoralreferenten zu diskutieren. Darüber wolle er mit den anderen Bischöfen reden, hatte Genn am Mittwoch im Interview mit "kirche-und-leben.de" gesagt. Pastoralreferenten haben zwar nicht die für das Predigen bislang geforderte Diakonen- oder Priesterweihe, aber ein Theologiestudium.

Der Münsteraner Kirchenrechtler Thomas Schüller ermutigte unterdessen die deutschen Bischöfe dazu, in Rom eine Revision der bisherigen Regelungen zu beantragen, damit auch nicht geweihte Frauen und Männer unter zu beschreibenden Bedingungen in einer Messfeier predigen dürfen. Frauen seien die bevorzugten „Erstverkünderinnen“, sagte er "kirche-und-leben.de" am Freitag unter Hinweis auf die Gottesmutter oder die Frauen, die als Letzte am Kreuz und als Erste am leeren Grab standen und die ersten Zeuginnen der Auferstehung gewesen seien.