Beginn der „Woche der Brüderlichkeit“

Bischof Genn: „Wer die Juden beschimpft, beschimpft auch uns“

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Münsters Bischof Felix Genn hat zu Beginn der „Woche der Brüderlichkeit“ einen zunehmenden Antisemitismus in Deutschland angeprangert. In Deutschland sei dieser besonders unerträglich, sagte er.

Münsters Bischof Felix Genn hat zu Beginn der „Woche der Brüderlichkeit“ einen zunehmenden Antisemitismus in Deutschland angeprangert. Überall, aber gerade in Deutschland sei dieser unerträglich, sagte er anlässlich eines Abends der Begegnung zwischen Juden und Christen am Montag in Münster. „Ich komme aus der Nachkriegsgeneration, wir haben uns geschworen: Das nie wieder.“ Er habe sich eine Wiederkehr des Antisemitismus nie vorstellen können, sagte Genn. „Wer die Juden beschimpft, der beschimpft auch uns.“

Genn würdigte die Arbeit der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, die jährlich die „Woche der Brüderlichkeit“ organisieren. Er bewundere, wie hier jüdische und christliche Frauen und Männer zusammenarbeiten und „alles tun, um den Sumpf dieses Denkens und dieses Fühlens trocken zu legen“. Es sei wichtig, dies einer kommenden Generation weiterzugeben, die den Holocaust nur noch aus Geschichtsbüchern kenne.

Die bundesweite „Woche der Brüderlichkeit“ richtet sich gegen weltanschaulichen Fanatismus und religiöse Intoleranz. Sie wird seit 1952 jeweils im März veranstaltet vom Deutschen Koordinierungsrat der gegenwärtig bundesweit mehr als 80 Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. In diesem Jahr wurde sie zentral am Sonntag in Nürnberg eröffnet.

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