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Fuldas Bischof Michael Gerber (49) sieht die Forderung nach einer Zulassung von Frauen zu kirchlichen Weiheämtern sehr skeptisch. Auch zum Zölibat hat der jüngste deutsche Ortsbischof eine Meinung.
Fuldas Bischof Michael Gerber (49) sieht die Forderung nach einer Zulassung von Frauen zu kirchlichen Weiheämtern sehr skeptisch. „Ich halte diese konkrete Forderung für wenig realistisch“, sagte Gerber am Donnerstag in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Das gelte insbesondere, „wenn man die Tradition der katholischen Kirche sieht, die ja eine weltweite Kirche ist“. Zugleich warb Gerber, der nun rund 100 Tage im Amt ist, für ein stärkeres „Mitsprache- und Entscheidungsrecht“ von Frauen in der Kirche.
Gerber: Mehr Frauen und Laien in Leitung
„Ich glaube, dass wir mit einer einseitigen Zuspitzung auf die Frage des Weiheamtes für Frauen in der katholischen Kirche nicht weiterkämen“, betonte Gerber. Nötig sei es aber, „das Anliegen der Geschlechtergerechtigkeit ernst zu nehmen“. Gerber befürwortet nach eigenen Worten „eine deutlich stärkere Mitwirkung von beiden Geschlechtern an Leitungsaufgaben - und zwar von Klerikern und Laien“. Das sei auch angesichts der Tradition gar nicht so ungewöhnlich, wenn man etwa an die Leitung von Schwesterngemeinschaften denke. „Wir müssen Frauen in der katholischen Kirche stärker als bisher ein Mitsprache- und Entscheidungsrecht einräumen“, forderte er.
Den Zölibat hält Gerber als Lebensform für Priester weiterhin für nötig. „Kirche braucht in ihrem Kern auch Menschen, die eine sehr verbindliche Form der Nachfolge Christi leben“, sagte der Fuldaer Bischof.