Nach gewaltsamen Ausschreitungen

Bischof Timmerevers verurteilt Geschehnisse in Chemnitz scharf

Dresdens katholischer Bischof Heinrich Timmerevers hat die gewaltsamen Ausschreitungen in Chemnitz scharf verurteilt. „Eine Straftat darf nicht dazu instrumentalisiert werden, gegen ganze Volksgruppen Wut zu schüren“, sagte er.

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Dresdens katholischer Bischof Heinrich Timmerevers hat die gewaltsamen Ausschreitungen in Chemnitz scharf verurteilt. „Eine Straftat darf nicht dazu instrumentalisiert werden, gegen ganze Volksgruppen Wut zu schüren – das gilt erst recht, wenn diese Straftat noch nicht vollständig aufgeklärt ist“, sagte Timmerevers am Dienstag auf Anfrage.

Die Messerstecherei, bei der am Sonntag ein 35-jähriger Mann starb, müsse mit rechtsstaatlichen Mitteln geahndet werden. „Sie kann aber niemals rechtfertigen, dass sich Bürger zu fremdenfeindlichen, menschenverachtenden und volksverhetzenden Demonstrationen zusammenrotten.“

 

Timmerevers: Kirche muss versuchen Frieden zu stiften

 

Die Geschehnisse in Chemnitz in den vergangenen Tagen, wo bei Protesten tausender rechter und linker Demonstranten in der Innenstadt mehrere Menschen verletzt wurden, hätten bei ihm „eine tiefe Betroffenheit und Besorgnis ausgelöst“, so Timmerevers. „Unsere Antwort als katholische Kirche auf diese Geschehnisse kann nur in Versuchen einer Befriedung bestehen – und das wird sie auch.“

Auch die Bundesregierung hatte die Vorfälle scharf kritisiert. In einem Rechtsstaat sei kein Platz für Hetzjagden auf Ausländer, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin. Es lägen Videoaufnahmen vor, die belegten, dass es in Chemnitz Hetzjagden und Zusammenrottungen gegeben habe. „Es darf auf keinem Platz und keiner Straße zu solchen Ausschreitungen kommen“, so Merkel.

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