Bekenntnis zur stärkeren Öffnung für Laien

Bischofssynode zur Jugend sieht Reformbedarf in der Kirche

Die Bischofssynode zur Jugend ist im Vatikan mit einem Schlussdokument zu Ende gegangen. Die rund 270 teilnehmenden Bischöfe erklärten, eine Kirchenreform sei nötig, um glaubwürdig zu sein.

 

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Mit dem Bekenntnis zu einer stärkeren Öffnung für Laien ist die im Vatikan tagende Bischofssynode zur Jugend zu Ende gegangen. Um glaubwürdig zu sein, sei eine Kirchenreform nötig, erklärten die rund 270 teilnehmenden Bischöfe in ihrem am Samstagabend verabschiedeten Schlussdokument. Das prophetische Bild einer synodalen Kirche sei 50 Jahre nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil noch immer nicht umgesetzt.

An der am 3. Oktober eröffneten Synode zum Thema Jugend, Glaube und Berufungsunterscheidung hatten neben den Bischöfen auch knapp 50 Nichtkleriker als sogenannte Auditoren teilgenommen, unter ihnen 36 junge Katholiken unter 30 Jahren. Sie beteiligten sich an den Debatten, waren aber von der Abstimmung über das Schlussdokument ausgeschlossen.

 

Mehr Verantwortung insbesondere für Jugendliche und Frauen

 

In dem 167 Artikel und 55 Druckseiten umfassenden Papier nennen die Bischöfe die Erfahrung ihrer Zusammenarbeit mit jungen Christen eine Frucht des Heiligen Geistes. Die katholische Kirche müsse mehr Partizipation und Verantwortung auch für Laien bieten, besonders für Jugendliche und Frauen. Die Bischöfe wenden sich gegen einen Klerikalismus, der viele von Entscheidungsprozessen ausschließt, wie auch gegen eine Klerikalisierung der Laien.

Jugendlichen Verantwortung in der Kirche zu überlassen, sei keine Zusatzoption. In der Kritik Jugendlicher müsse die Kirchenleitung auch einen Ruf Gottes zur Umkehr und zur Erneuerung der Strukturen hören.

 

Selbstkritische Töne von Bischöfen

 

Die Bischöfe stellen fest, ein großer Teil der Jugendlichen betrachte die Kirche nicht mehr als ernstzunehmenden Gesprächspartner. Als Gründe dafür machen sie Missbrauchs- und Finanzskandale aus, aber auch die Unfähigkeit kirchlicher Amtsträger, auf Jugendliche einzugehen. Selbstkritisch bemängeln die Kirchenführer auch, die eigene Lehre nicht plausibel machen zu können. Teils stoße das Engagement von jungen Christen auf Autoritätsdenken und Misstrauen seitens der Amtsträger, die keine Leitungskompetenz abgeben wollten.

Auch die katholische Sexualmoral sei für viele Jugendliche ein Grund für die Entfernung von der Kirche. Im gegenwärtigen kulturellen Umfeld habe die Kirche Mühe, ihre Sicht von Körperlichkeit und Sexualität zu vermitteln. Damit Seelsorger glaubwürdig auftreten könnten, müssten sie selbst über affektive und sexuelle Reife verfügen.

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