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An Christi Himmelfahrt wird viel gepilgert - auch im Bistum Erfurt. Was dessen Oberhirte in einer Predigt sagte.
Am Recht auf Asyl gibt es laut dem Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr nichts zu rütteln. „Das Asylrecht ist ein heiliges Recht, besonders für uns Christen und für uns Deutsche“, sagte er laut Manuskript am Donnerstag bei der Männerwallfahrt des Bistums Erfurt zum Klüschen Hagis im Eichsfeld. „Als Deutsche können wir die Asylverpflichtung nicht an andere Länder abschieben.“
Zugleich sagte er: „Ich möchte hier nicht dazu aufrufen, die Menschen aus aller Welt, die zu uns kommen wollen, auch aufzunehmen.“ Die wichtigste Aufgabe sei und bleibe selbstverständlich, die Ursachen zu bekämpfen, die Menschen zur Flucht aus ihrer Heimat zwängen.
Traditionsreiche Wallfahrt
Neymeyr mahnte, „die Fremden unter uns differenziert zu sehen“. Zum Teil seien sie hier geboren und aufgewachsen, auch wenn sie eine andere Hautfarbe hätten. Teils seien sie aus ihrer Heimat geflohen, weil ihnen dort aufgrund ihrer Religion oder politischen Einstellung der Tod drohe. „Zum Teil brauchen wir sie dringend als Arbeitskräfte in allen Bereichen, besonders in der medizinischen Versorgung und in der Pflege“, so der Bischof.
Zur traditionellen, 1957 in Leben gerufenen Männerwallfahrt des Bistums an Christi Himmelfahrt zum Klüschen Hagis kommen jährlich mehrere tausend Teilnehmer. In diesem Jahr steht sie unter dem Leitwort „Pilger sind wir“.