Staatsanwaltschaft hatte Verfahren eingestellt

Bistum ermittelt weiter gegen Priester aus Lohne

Nachdem die Staatsanwaltschaft Hannover das Ermittlungsverfahren gegen einen Priester aus Lohne wegen des Besitzes jugendpornografischen Materials eingestellt hat, ermittelt nun die katholische Kirche.

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Nachdem die Staatsanwaltschaft Hannover das Ermittlungsverfahren gegen einen Priester aus Lohne wegen des Besitzes jugendpornografischen Materials eingestellt hat, ermittelt nun die katholische Kirche. Man habe „nicht zweifelsfrei“ feststellen können, ob die pornographischen Bilder im Besitz des Priesters wirklich Jugendliche beträfen, hatte die zuständige Staatsanwaltschaft mitgeteilt. Ein „hinreichender Tatverdacht“ für eine Anklage vor Gericht habe sich somit nicht ergeben.

Dagegen geht das kirchliche Verfahren gegen den Priester, die so genannte Voruntersuchung des Bistums, weiter. Das teilte der Pressesprecher des Bistums Münster, Stephan Kronenburg, auf Anfrage von „Kirche+Leben“ mit.

 

Genn entscheidet über Weitergabe nach Rom

 

Das kirchliche Verfahren hatte zunächst geruht, weil das Strafverfahren des Staates nach den Leitsätzen der Bischofskonferenz ihm vorgeordnet ist. In dieser kirchlichen Voruntersuchung werden zum Beispiel mögliche Zeugen und andere Anhaltspunkte gesucht.

Die Ergebnisse würden Bischof Felix Genn in einem Abschlussbericht vorgelegt, erklärte Kronenburg weiter. Zugleich erhalte der Bischof eine Beurteilung möglicher kirchenrechtlicher Folgen. Auf dieser Grundlage entscheide Genn, ob er die Akte des Falles nach Rom an die Glaubenskongregation weitergebe.

Dort erst werde entschieden, ob die Beweise ausreichend seien für ein kirchliches Strafverfahren. Denkbar seien auch andere disziplinarische Maßnahmen.

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