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Das Bistum Essen feiert heute seine Gründung vor 60 Jahren. Es war 1958 aus den Bistümern Köln, Paderborn und Münster gebildet worden. Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck versicherte, die Kirche bleibe trotz großer Herausforderungen „vor Ort“.
Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck hat am Neujahrstag, dem Gründungstag der Diözese, auf die 60-jährige Geschichte des Ruhrbistums zurückgeblickt. In seiner Predigt im Essener Dom erinnerte er an die enge Beziehung zwischen Kirche und Arbeitswelt im Ruhrgebiet von Anfang an. „Die Solidarität mit den Menschen, mit denen wir leben“, sei ein bedeutender Wesenszüge des Bistums. Kohle und Stahl hätten über Jahrzehnte auch das Bistum wesentlich bestimmt, sagte Overbeck. Diese Ära gehe 2018 mit dem Ende der Steinkohleförderung in Bottrop endgültig zu Ende.
Wie die Region stehe auch das Bistum 60 Jahre nach seiner Gründung vor „gewaltigen Herausforderungen“, so der Bischof. Vieles von dem, was in den Anfangsjahren entstanden und gewachsen sei, werde nicht aufrecht erhalten werden können. Aber auch in dieser bewegenden Zeit bleibe die Kirche im Ruhrbistum „vor Ort“. Sie lasse sich nicht auseinandertreiben, „weil wir den Mut und die Zuversicht nicht verlieren, dass Gott uns auch auf unsicheren schwierigen wegen führt.“
Wie die Kirche lebendig bleibt
Bistum Essen
Overbeck verwies auf das „Zukunftsbild“ des Bistums, auf den Pfarreienentwicklungsprozess und weitere Dialog-Initiativen, mit denen das Bistum den Herausforderungen begegne. In Zukunft werde die Kirche im Bistum Essen nur so lebendig sein, „wie wir nicht neben- oder gar gegeneinander arbeiten, sondern zusammenrücken und gemeinsam Kirche sind“.
Das am 1. Januar 1958 gegründete Bistum Essen umfasst knapp 800.000 Katholiken an Rhein, Ruhr und Lenne. Im Jubiläumsjahr steht es vor großen Sparanstrengungen. Die inzwischen 42 Großpfarreien sollen bis 2030 rund die Hälfte ihrer Ausgaben einsparen. Damit verbunden ist die Frage, welche Kirchen und Gemeindegebäude erhalten oder aufgegeben werden.
2013 war als Ergebnis eines bistumsweiten Dialogprozesses zudem das „Zukunftsbild“ erstellt worden. In den sieben Leitworten „berührt, wach, vielfältig, lernend, gesendet, wirksam und nah“ beschreibt es, wie die Katholiken im Ruhrbistum unter neuen gesellschaftlichen Bedingungen auch künftig Kirche sein wollen. 2015 wurden dazu 20 Projektideen vorgestellt.