STATISTIK

Bistum Münster: Diakonen-Weihe weiterhin beliebt

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Die Weihe zum Ständigen Diakon erfreut sich einer gewissen Beliebtheit. Im Gegensatz dazu steht die Zahl der Neu-Priester.

Im Unterschied zur Priesterweihe ist die Attraktivität der Weihe zum Ständigen Diakon ungebrochen. Im Bistum Münster wurden in den vergangenen fünf Jahren insgesamt 36 Ständige Diakone geweiht (2024: 8 / 2023: 5 / 2022: 10 / 2021: 6 / 2020: 7). In derselben Zeit empfingen sieben Männer im Bistum Münster die Priesterweihe (2024: 0 / 2023: 0 / 2022: 3 / 2021: 2 / 2020: 2).

Zudem sind Ständige Diakone oft verheiratet, der Zölibat gilt also nicht für sie. Allerdings gilt das nur, wenn sie bei ihrer Weihe bereits verheiratet sind – wie vier der diesjährigen Weihekandidaten. Sollten sie aber zum Zeitpunkt der Weihe unverheiratet sein, müssen sie wie auch die Priester zölibatär leben. Dasselbe gilt für Diakone, die zwar bei ihrer Weihe verheiratet waren, deren Ehefrau aber inzwischen verstorben ist.

Was sind Diakone?

Innerhalb des dreistufigen Standes der Kleriker und des Weihesakramentes wird in der katholischen Kirche zwischen Diakon, Priester und Bischof unterschieden. Bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil gab es den Diakon nur als „Durchgangsstufe“ auf dem Weg zum Priestertum. Seitdem wird die Eigenständigkeit des Diakonenamtes stärker betont. Sichtbarsten Ausdruck findet dies in der Weihe von Männern zu sogenannten Ständigen Diakonen, also Diakonen auf Lebenszeit.

Diakone spenden das Taufsakrament, sie predigen und assistieren in der Eucharistiefeier, sie assistieren bei der Trauung und beerdigen. Sie spenden jedoch nicht die Sakramente der Buße (Beichte) und der Krankensalbung. Jeder sucht sich – seinen eigenen Fähigkeiten entsprechend – einen besonderen Schwerpunkt, wo er Menschen am Rande der Gesellschaft, Kranken oder Benachteiligten besonders nahe sein kann.

Frauen als Diakoninnen?

Ob auch Frauen Diakoninnen werden können, wird in der katholischen Kirche aktuell intensiv diskutiert. Befürworter beziehen sich zum Beispiel auf Frauen in der Urkirche, die wie etwa Phöbe (Röm 16,1) ein solches Amt innegehabt haben könnten. 

Kritiker solcher Überlegungen argumentieren, zu jener Zeit habe es noch kein Ämterverständnis im heutigen Sinn gegeben. Papst Franziskus hat zur Klärung mehrere Kommissionen eingesetzt. Die im Oktober 2024 beendete Weltsynode, deren Ergebnisse Franziskus übernahm, will die Frage ausdrücklich offen halten.

"Kirche-und-Leben.de" überträgt die Heilige Messe mit Diakonenweihe am Sonntag, 17. November, ab 14.30 Uhr live aus dem Dom in Münster.

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