Zahlreiche Haupt- und Ehrenamtliche beteiligt

Bistum Münster entwickelt mit Agentur Castenow eigene Marke

Die Leitung des Bistums Münster hat einen Prozess zur Markenentwicklung gestartet. Der Grund: Viele Menschen wissen nicht, was überhaupt zur katholischen Kirche dazu gehört.

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Die Bistumsleitung hat einen Prozess zur Markenentwicklung gestartet. Die Federführung hat Stephan Kronenburg, Leiter der Abteilung Medien- und Öffentlichkeitsarbeit. Nach seinen Angaben geht es dabei vor allem um einen inhaltlichen Prozess, der „sehr beteiligungsorientiert“ sei. Zugleich solle deutlich gemacht werden, dass die katholische Kirche ein attraktiver Arbeitgeber sei.

Beratend ist die Agentur Castenow aus Düsseldorf tätig. Zu deren weiteren Kunden gehören unter anderem die Lebensmittelkette Rewe, die Bundeswehr,  Borussia Dortmund und McDonalds. Es handelt sich bei Castenow um eine Employer Branding Agentur. Beim Employer Branding werden Konzepte aus dem Marketing angewandt, um ein Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber darzustellen. „Dabei halten wir keine Predigten, sondern suchen gemeinsam nach Wegen, um über eine sinnvolle Markenarchitektur zu zeigen, ›wer eigentlich alles‹ zur katholischen Kirche im Bistum Münster gehört“, heißt es auf der Homepage der Agentur Castenow.

 

Unterschiedliche Erfahrungen mit dem Logo

 

Das bisherige Logo des Bistums Münster.Das bisherige Logo des Bistums Münster. Es soll durch ein neues Markenzeichen ersetzt werden.

Entwickelt werden soll ein neues Markenzeichen, ein Logo. Daran soll jeder erkennen können, welche Einrichtung zum Bistum Münster dazu gehört. Es gibt zwar schon ein Logo, eine Bildmarke aus bunten Quadraten, neben denen „Bistum Münster“ steht. Aber es ist nicht klar, warum es so aussieht, wie es aussieht. Das Logo war ursprünglich als Zeichen des Bischöflichen Generalvikariates gedacht. Es wird aber seit einiger Zeit auch als Zeichen des Bistums verwendet.

„Mit diesem Zeichen machen wir unterschiedliche Erfahrungen“, so Kronenburg. „Die Farbgebung wird von vielen positiv wahrgenommen, als lebendig, fröhlich und bunt.“ Dass die Farben für die Hauptabteilungen des Generalvikariates stehen sollen, sei aber nur Insidern bekannt. Und die „Wortmarke“, also „Bistum Münster“, sorge immer wieder für Unverständnis, erklärt der Leiter der Abteilung Medien- und Öffentlichkeitsarbeit. So könnten etwa bei Jobmessen viele Menschen mit dem Begriff „Bistum“ nichts mehr anfangen.

 

Viele Menschen beteiligt

 

Daher begann der  Prozess zur Markenentwicklung. Die Überlegungen wurden in Workshops in Geldern, Horstmar, Lüdinghausen, Vechta und Münster vorgestellt. Eingeladen waren dazu ehrenamtliche und hauptberufliche Mitarbeiter: Priester, Pastoralreferentinnen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung, in Büchereien und Kindertagesstätten, in Schulen und der Ehe-, Familie- und Lebensberatung, in der Caritas, in Familienbildungssttätten und Bildungshäusern. Die Bistumsleitung will bewusst viele Menschen an der Entscheidung beteiligen.

Dabei geht es auch um die sogenannte Markenarchitektur. Sie soll die Frage beantworten, inwieweit über die verschiedenen Markenzeichen von Einrichtungen der katholischen Kirche im Bistum Münster ausgedrückt werden kann, dass alle zusammengehören. „Aktuell ist das nicht der Fall“, stellt Kronenburg fest. „Es finden sich in den vielen Markenzeichen unzählige Schriftarten, Farben und Symbole.“

 

Kirchensteuerrat bewilligt sechsstelligen Betrag

 

Ziel sei es aber nicht, allen Einrichtungen oder Kirchengemeinden dasselbe Markenzeichen überzustülpen. „Vielmehr geht es darum, die Vielfalt zu bewahren, aber eben auch eine Einheit herzustellen.“ Viel Rücksicht wolle die Bistumsleitung dabei auf die Kirchengemeinden nehmen.

Der Zeitpunkt für ein neues Markenzeichen steht bisher  nicht fest; der weitere Zeitplan soll am Jahresende besprochen werden. Als Wortmarke wird derzeit „Katholische Kirche im Bistum Münster“ favorisiert. Die Kosten für die Markenentwicklung können laut Kronenburg noch nicht genau beziffert werden, weil es um einen laufenden Prozess geht. Der Kirchensteuerrat hat aber bereits einen sechsstelligen Betrag bewilligt.

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