Ehe-, Familien- und Lebensberatung via Internet

Bistum Münster gründet virtuelle Beratungsstelle

Das Bistum Münster verstärkt seine internetgestützte Ehe-, Familien- und Lebensberatung (EFL). Seit November gibt es eine eigene virtuelle Beratungsstelle, die den Besuch vor Ort komplett ersetzen kann.

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Das Bistum Münster verstärkt seine internetgestützte Ehe-, Familien- und Lebensberatung (EFL). Seit November gibt es eine eigene virtuelle Beratungsstelle, die den Besuch vor Ort komplett ersetzen kann, wie das Bistum Münster am Mittwoch mitteilte. Acht Fachkräfte, verteilt über das ganze Bistum und finanziert durch Spenden, unterstützen Ratsuchende via Internet. Der Koordinator der virtuellen Beratungsstelle, Stephan Billen, sprach von einem bundesweit einmaligen Konzept.

Zur EFL-Onlineberatung des Bistums Münster.

Bei der Einführung der Online-Lebensberatung im Bistum vor rund 14 Jahren sei diese als Vorstufe zur Beratung in den örtlichen Stellen gedacht gewesen, erklärte Billen. „Die richtige Beratung fand 'face-to-face' statt.“ Nach und nach habe die Online-Beratung eine Eigendynamik entwickelt. Inzwischen verfügt sie laut Billen offiziell über eine Struktur, die der einer örtlichen Beratungsstelle stark ähnelt.

 

Räumliche Distanz bietet gute Basis

 

So gebe es vergleichbare Angebote für Einzelpersonen, Paare und Gruppen und eigene virtuelle Beratungs- und Gruppenräume. Der Klient entscheide sich selbst für das entsprechende Modell. Bei der Mailberatung schreibe er seine Fragen und Gedanken auf und erhalte bei einer Erstanfrage werktags innerhalb von 48 Stunden eine Antwort. Für Einzelchats verabredeten sich Ratsuchende und Berater zu einem festen Zeitpunkt. „Das kommt der klassischen Beratung sehr nahe, ist lediglich vermittelt über das Medium Internet“, erläuterte Billen. Für Paare gebe es das sogenannte „Paar-Tool“, das einem Blog ähnele. Beim Gruppenangebot könnten sich Berater und Klienten in einem offenen Treffen zu ausgewählten Themen austauschen.

Laut Studien biete die räumliche Distanz einer Online-Beratung eine gute Basis für Beratung, sagte Billen. Gerade Menschen, die sich nicht der Nähe eines Beraters aussetzen wollten und die Anonymität sowie Bedenkzeit vor einer Äußerung brauchten, dürften sich in der virtuellen Beratungsstelle „gut aufgehoben fühlen“, so der Theologe und Sozialarbeiter.

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