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Das Gymnasium Johanneum in Wadersloh ist eine katholische Schule mit freiem Träger. Das bringt besondere Möglichkeiten und Herausforderungen mit sich.
Elf Gymnasien im nordrhein-westfälischen Teil des Bistums Münster befinden sich in bischöflicher Trägerschaft. Darüber hinaus gibt es fünf katholische Gymnasien mit freien Trägern. All diese Schulen werden zu 94 Prozent vom Land Nordrhein-Westfalen finanziert. Die restlichen sechs Prozent müssen die Träger selbst erbringen.
Das betrifft auch das katholische Gymnasium Johanneum in Wadersloh (Kreis Warendorf). Es feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen und blickt trotz der finanziellen Herausforderungen positiv in die Zukunft.
Bistum und Gemeinde beteiligen sich finanziell
Das Gymnasium wird von dem privaten Schulverein „Gymnasium Johanneum Wadersloh“ getragen. Obwohl es sich hierbei um einen freien Träger handelt, beteiligt sich das Bistum trotzdem an der Finanzierung des Eigenanteils. Die Gemeinde Wadersloh unterstützt ebenfalls finanziell.
Die Zuwendungen des Bistums Münster betragen laut Haushaltsplan des NRW-Teils für 2025 für fünf Gymnasien in freier Trägerschaft insgesamt 1.006.320 Euro. Eine weitere Aufschlüsselung nach den einzelnen Schulen erfolgt nicht. Im Haushaltsplan 2025 der Gemeinde Wadersloh werden 250.000 Euro Zuschuss für das Gymnasium Johanneum veranschlagt.
Unterstützung bei außerplanmäßigen Ausgaben
Das Geld reiche für den normalen Schulbetrieb und die Betreuung der Liegenschaften aus, erklärt der Geschäftsführer des Schulvereins, Wilfried Müller. Bei außerplanmäßigen Anschaffungen, wie Geräten für den Sportunterricht, oder bei Baumaßnahmen seien sie jedoch auf weitere Unterstützung angewiesen.
Ein Beispiel für eine solche außerplanmäßige Unterstützung sei die Sonderförderung des Landes Nordrhein-Westfalen. Diese ermöglichte dem Gymnasium den Neubau eines Gebäudes für die sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik).
Außerdem spreche der Förderverein der Schule bei besonderen Ausgaben die Eltern der Schülerinnen und Schüler oder Firmen aus der Umgebung an und bitte um eine Spende.
Vorteil: Kurze Entscheidungswege
Als freier Träger habe der Schulverein aber auch besondere Freiheiten, so Müller. „Wir sind eine kleine Mannschaft, da sind die Entscheidungswege kurz“, erklärt er. Als ein Beispiel nennt er die Entscheidung des Teams, zum Schuljahr 2018/2019 die Unterrichtsstunden von 45 auf 67,5 Minuten zu verlängern. So werde der Schulalltag entschleunigt und intensiveres Lernen ermöglicht, ohne dass die Schülerinnen und Schüler länger an der Schule sein müssten.
Was als Probe für einen Zeitraum von drei Jahren geplant war, habe sich bewährt. „Früher kamen die Unterstufenschülerinnen und -schüler morgens mit ihren riesigen Rucksäcken, als würden sie auf eine Wanderexpedition gehen“, berichtet Müller. Das sei nun nicht mehr nötig, da weniger Fächer an einem Tag unterrichtet würden. Außerdem bleibe mehr Zeit für Übungen und um den Lernstoff zu vertiefen.
Schülerschaft wächst an