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Das Bistum Münster prämiert erstmals drei kreative Kita-Ideen mit jeweils 1.000 Euro Preisgeld. Die Projekte im Überblick.
„Ich bin heute zu Ihnen gekommen, um Ihnen meinen aufrichtigen Dank für Ihr Tun persönlich auszusprechen.“ Mit diesen Worten wandte sich der Münsteraner Bischof Felix Genn an die mehr als 60 Kita-Fachkräfte in der Akademie Franz Hitze Haus in Münster. Es gab einen Grund zum Feiern: Das Aktionsprogramm „Kita – Lebensort des Glaubens“ hat zum ersten Mal zusammen mit der Markus-J.-König Stiftung einen Kreativpreis ausgeschrieben und kürte die Gewinnerinnen und Gewinner, wie die Bischöfliche Pressestelle berichtet.
In Anlehnung an das „Jahr der Familie“, das der Bischof für 2024 ausgerufen hatte, kam den Verantwortlichen des Aktionsprogramms die Idee für den Kreativpreis. Der Preis solle zeigen, „wie wertvoll die Arbeit der Kitas für die Familien im Bistum ist“, erläuterte Mitarbeiter Sebastian Schiffmann.
Kita-Kreativpreis: 34 Beiträge eingereicht
34 Beiträge von insgesamt 76 Kitas, davon sieben als Gemeinschaftsprojekte im Verbund, wurden eingereicht: Niederschwellige Alltagsangebote – kreativ, überzeugend und ergreifend umgesetzt. Der Bischof überreichte den drei Gewinnergruppen, die von einer Jury ermittelt worden waren, die Urkunden. Verbunden ist der Preis mit je 1.000 Euro.
„Ich habe mir die Projekte und Beiträge angeschaut und bin begeistert“, sagte Genn bei der Preisverleihung: „Ihr Zeugnis des Glaubens stärkt auch mich.“ Das Bistum sei ein großer Träger von Kitas. „Doch warum engagieren wir uns als Bistum so stark im Kita-Bereich?“, fragte der Bischof Felix – und lieferte gleich die Antwort: „Die Kitas liegen uns sehr am Herzen. Sie sind Orte, an denen Kinder mit der Wirklichkeit des Glaubens in Beziehung gebracht werden.“ Auf diese Weise kämen auch die Eltern in Berührung mit dem Glauben und es komme zu einer Vernetzung zwischen Kita und Familie.
Preisträgerin: Kita St. Ida Lippetal-Herzfeld
„Ihre Bereitschaft, mit den Menschen über das schwere Thema Tod und Trauer zu sprechen, sie damit zu konfrontieren hat mich stark beeindruckt“, sagte Bischof Genn zur Abordnung der Kita St. Ida aus Lippetal-Herzfeld, die sich mit „Abschied, Tod und Trauer – das Projekt der Liebensbriefe“ beschäftigt hatte. Das Projekt habe dabei geholfen, so die Jury, die Sprachlosigkeit bei Kindern und Eltern zu überwinden und habe diese dabei unterstützt, trotz der Schwere des Themas, sprachfähig zu werden.
Preisträgerin: Kita St. Paulus Voerde
Die Kita St. Paulus aus Voerde „hat mit Trudis Regenbogenkirche einen Bogen gespannt zwischen einem Lebens- und Glaubensort, der es auch noch geschafft hat, im Sozialraum verankert zu sein“, betonte der Bischof. Aus einer Holzhütte sei durch die Umgestaltung eine Kinderkirche geworden. Die Jury lobte diese außergewöhnliche Idee, einen neuen Glaubensort zu schaffen, der von Kindern, Fachkräften und Eltern gerne genutzt werde.
Preisträger: Kita-Verbund St. Antonius Rheine
Als dritter Gewinner wurden die zehn Kitas der Pfarrei St. Antonius in Rheine ausgezeichnet. Ihr Projekt: „Gottes Welt ist bunt.“ Die zehn Kitas haben laut der Jury Flagge gezeigt als An-fang 2024 in Deutschland und auch in Rheine die ersten Demonstrationen für Vielfalt und Toleranz, gegen Rassismus und Ausgrenzung stattgefunden hatten. Die Kita-Kinder hätten die Stimmung in der Stadt wahrgenommen und Fragen gestellt. Die Jury fand es beeindruckend, dass die Kitas diesen Impuls aus dem sozialen Umfeld aufgenommen, ihn für sich reflektiert und dazu Projekttage gestaltet hätten.
„Sie haben damit ein wichtiges Thema aufgegriffen und sich hochpolitisch engagiert“, fand auch Bischof Genn und fügte an: „Diskriminierung und Ausgrenzung haben bei uns keinen Platz. Eine andere Hautfarbe oder eine andere Religion kann uns nicht trennen.“