STRUKTURPROZESS

Bistum Münster: Kitas bekommen neue Trägerstruktur ab 2027

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Die Kitas im Bistum Münster sollen künftig oberhalb der Pfarrei-Ebene verwaltet werden. Was geplant ist, ab wann, und welche Alternativen es gibt.

 

Die Kindertageseinrichtungen im nordrhein-westfälischen Teil des Bistums Münster bekommen ab dem 1. August 2027 eine neue Trägerstruktur. Das hat die Bistumsleitung vor Mitarbeitenden aus Pfarreien, Zentralrendanturen und Kitas sowie Mitarbeitervertretern im Dom in Münster erläutert.

Die Rechtsform der Trägerschaft ist nach Angaben der Bischöflichen Pressestelle noch offen. Eine Möglichkeit sei, sie den Kirchengemeindeverbänden (KGV) zu übertragen. Diese entstehen zum 1. Januar 2027 auf der Ebene der Kreisdekanate und des Stadtdekanats Münster. Auch gemeinnützige GmbHs seien denkbar. Die Alternativen werden laut Meldung bis September 2025 geprüft.

Die Gründe der Veränderungen

 

Eine Trägerstruktur oberhalb der Pfarrei-Ebene hatte zuvor der Diözesanrat als oberstes synodales Beratungsgremium des Bischofs empfohlen. Im Oldenburger Land, wo es keine Kreisdekanate gibt, haben Kirchengemeindeverbände in den Pastoralen Räumen die Kita-Trägerschaft übernommen. Andere Bistümer gehen ähnliche Wege: Das Erzbistum Köln gründete im Oktober 2024 eine zentrale Kita-Trägergesellschaft, im Erzbistum Paderborn bestehen fünf gemeinnützige Kita-GmbHs.

Die Veränderungen seien „unbedingt erforderlich“, sagte Diözesan-Administrator Antonius Hamers laut Angaben bei der Veranstaltung. Er verwies auf sich ändernde Rahmenbedingungen, etwa bei Landesmitteln für die Kita-Finanzierung.

„Wir brauchen Festlegungen und Entscheidungen. Wir brauchen Standards und Professionalität. Nicht jeder und jede – auch nicht jeder formal eigenständige Rechtsträger – kann künftig machen, was er möchte und für richtig hält. Entscheidungen, die nach intensiven Beratungen von den Verantwortlichen im Bistum getroffen wurden, müssen mitgetragen werden“, so Hamers.

Pilotprojekt in Recklinghausen

Der Diözesan-Administrator räumte ein, vielen Haupt- und Ehrenamtlichen werde mit den Veränderungen „einiges zugemutet“. Manche brächten „sicher“ Unsicherheiten, Sorgen, Ärger und Unverständnis mit. Ziel sei aber, die Beteiligten mitzunehmen. Nach der Info-Veranstaltung im Dom gab es daher nach Pressestellen-Angaben einen Austausch vor dem Priesterseminar Borromaeum.

Ein erster Kirchengemeindeverband besteht als Pilotprojekt seit Anfang 2025 im Kreisdekanat Recklinghausen. Er übernimmt Aufgaben für die Pfarreien und Pastoralen Räume im Kreis. Dort soll auch das neue Kita-Trägermodell schon im August 2026 etabliert werden.

Neues Finanz- und Buchungsverfahren

Zum 1. Januar 2029 werde zudem das Neue Kommunale Finanzmanagement (NKF) in allen Pfarreien und Zentralrendanturen – also Verwaltungszentren – eingeführt. Aus diesem kaufmännischen Buchungsverfahren sollen laut Angaben für die Kirchengemeinden die „tatsächlichen wirtschaftlichen Verhältnisse“ bei Aufwendungen, Erträgen, Vermögen und Schulden sichtbar werden.

Weitere Informationen gibt es im Internet: www.bistum-muenster.de/veraenderungsprozesse

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