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Missbrauch: Beide Interventionsbeauftragten verlassen Bistum Münster

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Das Bistum Münster hatte mit Eva-Maria Kapteina und Stephan Baumers bisher zwei Interventionsbeauftragte. Nun legen beide offenbar ihr Amt nieder.

Von pbm, ber

Die bisherigen Interventionsbeauftragten Stephan Baumers (47) und Eva-Maria Kapteina (37) verlassen das Bistum Münster. Neue Interventionsbeauftragte sei Svenja Bauland (39), die bisher als Präventionsbeauftragte im Bistum tätig war, teilt die Bischöfliche Pressestelle mit. Die zweite Stelle eines Interventionsbeauftragten sei bereits ausgeschrieben.

Der Sozialarbeiter und Sozialpädagoge Stephan Baumers, seit 2020 in der Interventionsstelle tätig, trete eine Stelle bei der Stadt Hamm an. Die Juristin Eva-Maria Kapteina betätige sich wieder als Rechtsanwältin. Svenja Bauland übernehme die Aufgaben von Stephan Baumers, dessen Schwerpunkte die Unterstützung von Betroffenen sowie die Bearbeitung der Anträge auf finanzielle Leistungen in Anerkennung des Leids waren. Die Stelle von Eva-Maria-Kapteina, auf der insbesondere juristische Fragen bearbeitet werden, solle wieder mit einer Juristin oder einem Juristen besetzt werden.

Generalvikar Klaus Winterkamp dankte den beiden scheidenden Interventionsbeauftragten Kapteina und Baumers, die das Amt gleichberechtigt zum 1. Januar 2024 von Peter Frings übernommen hatten: „Es gibt wohl kaum eine fachlich und emotional herausforderndere Tätigkeit in der katholischen Kirche als die der Interventionsarbeit. Ich danke Stephan Baumers und Eva-Maria Kapteina sehr, dass sie sich dieser Aufgabe angenommen haben.“

Neue Interventionsbeauftragte im Bistum Münster

Svenja Bauland arbeitete seit November 2022 in der Stabsstelle Prävention und Intervention des Bistums Münster. Die studierte Sozialarbeiterin und gelernte Ergotherapeutin war vor ihrem Wechsel zum Bistum unter anderem als Hilfeplanerin für Menschen mit Behinderungen und Qualitätsprüferin für Einrichtungen der Eingliederungshilfe beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe tätig. Zuletzt arbeitete sie als Beraterin bei der LWL-regionalen Anlauf- und Beratungsstelle der Stiftung „Anerkennung und Hilfe“. Die Stiftung unterstützt Betroffene, die als Kinder und Jugendliche in stationären Einrichtungen der Eingliederungshilfe und Psychiatrien Leid und Unrecht erfahren haben und noch heute von den Folgen betroffen sind.

Gemeinsam mit der zweiten Präventionsbeauftragten des Bistums, Beate Meintrup, habe sie in den vergangenen beiden Jahren unter anderem einheitliche Qualitätsstandards bei der Umsetzung der Präventionsordnung etabliert, dafür Sorge getragen, dass Präventionsmaßnahmen, Präventionsschulungen sowie die Ausbildung von Präventionsfachkräften und Schulungsreferenten umgesetzt werden. Auch an der Evaluation der Prävention habe sie mitgewirkt.

Zur Stabsstelle Intervention und Prävention

Die Stabsstelle Intervention und Prävention gibt es im Bistum Münster seit April 2019. Sie wurde gegründet, um eine möglichst einheitliche Verfahrens- und Vorgehensweise beim Thema des sexuellen Missbrauchs zu gewährleisten. Alle Fragestellungen, die mit dieser Thematik verbunden sind, laufen hier zentral zusammen. Geleitet wird die Stabsstelle von Geschäftsführerin Christel Plenter. Neben je zwei Interventions- und Präventionsbeauftragten sind Julia Becks, Petra Schneider und Beate Venherm in der Stabsstelle für Organisation und Verwaltungsfragen zuständig.

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