Frei werdende Stellen werden nicht wieder besetzt

Bistum Münster plant Stellenabbau im Generalvikariat

Die Bistumsleitung Münster will Haushaltsdefizite durch Einsparungen ausgleichen. Frei werdende Stellen in der Bistumsverwaltung sollen in der Regel nicht wiederbesetzt werden.

 

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Im Bischöflichen Generalvikariat Münster und den angeschlossenen Dienststellen soll es einen Personalabbau und personelle Veränderungen geben. Das kündigte Generalvikar Klaus Winterkamp in einem Schreiben an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Generalvikariats und des Offizialats, des Kirchengerichts, an.

„Das werden wir sozialverträglich umsetzen“, betonte Winterkamp. Betriebsbedingte Kündigungen werde es daher nicht geben. Ab sofort gelte aber eine Wiederbesetzungssperre in der Behörde. Derzeit arbeiten im Generalvikariat rund 650 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

 

Haushaltsdefizit von mehr als 30 Millionen Euro

 

Die Bistumsleitung reagiert mit dem Sparkurs auf Prognosen, wonach das Haushaltsdefizit des Bistums Münster im nordrhein-westfälischen Teil im Jahr 2025 vermutlich 32,7 Millionen Euro betragen wird. „Nur wenn wir kurzfristig und in den nächsten Jahren verantwortlich handeln, haben wir noch Handlungs- und Gestaltungsspielraum“, erklärte Winterkamp. Denn in den Jahren nach 2025 werde das Haushaltsdefizit eher wachsen.

Der Hauptgrund dafür sei der demografische Wandel. „Der Mensch, der heute nicht geboren ist, wird auch 2050 keine Kirchensteuer zahlen“, schrieb Winterkamp. Der Kaufkraftverlust werde nicht mehr durch höhere Einnahmen ausgeglichen werden. Das Defizit durch die Entnahme von Rücklagen auszugleichen sei nicht sinnvoll, meinte der Generalvikar.

 

Spar- und Strategieprozess

 

Nach Angaben der Bischöflichen Pressestelle möchte sich das Bistum Münster mit einem Spar- und Strategieprozess den Herausforderungen der zukunft stellen. Dieser Prozess knüpfe an die Diskussion über Prioritäten und Posterioritäten (weniger wichtige Dinge) in der Diözese an. Zeitgleich zu den Einsparungen sollten Experten-Gruppen künftige Straegien für zentrale Handlungsfelder der katholischen Kirche im Bistum Münster entwickeln. Die Maßnahmen wurden auf einer Klausurtagung unter Leitung von Bischof Felix Genn beschlossen.

Der Haushaltsplan 2020 des Bistums Münster geht nach Angaben der Bischöflichen Pressestelle für den nordrhein-westfälischen Teil des Bistums von Erträgen von gut 687 Millionen Euro aus. Haupteinnahmequelle sei die Kirchensteuer, die im Jahr 2020 bei schätzungsweise rund 459 Millionen Euro liegen werde. Insgesamt seien im BischöflichenGeneralvikariat sowie in den Pfarreien und Einrichtungen des Bistums in Nordrhein-Westfalen rund 22.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

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