Haushaltsplan für 2021 verabschiedet

Bistum Münster rechnet mit Defizit von 10 Millionen Euro

  • Das Bistum Münster rechnet für 2021 mit Erträgen von 665,4 Millionen Euro.
  • Demgegenüber stehen Aufwendungen von 675,8 Millionen Euro.
  • Das meiste Geld soll 2021 in die Kirchengemeinden fließen.

Anzeige

Der Kirchensteuerrat des Bistums Münster hat den Haushaltsplan 2021 für den nordrhein-westfälischen Teil des Bistums beschlossen. Das Bistum geht laut Bischöflicher Pressestelle in seinem Gesamtergebnisplan für den NRW-Teil für 2021 von Erträgen von 665,4 Millionen Euro aus. Die Gesamtaufwendungen sind mit 675,8 Millionen Euro kalkuliert. Hieraus ergibt sich ein planerisches Defizit von 10,4 Millionen Euro, das aus der Ausgleichsrücklage finanziert werden soll.

Hauptgrund für das erwartete Defizit im kommenden Jahr seien vor allem die prognostizierten Entwicklungen aufgrund der Corona-Pandemie, erklärte Finanzdirektor Ulrich Hörsting. Zugleich verwies er auf den Spar- und Strategieprozess, den das Bistum begonnen habe um für das Jahr 2025 strukturelle Einsparungen von 32,7 Millionen Euro im Vergleich zum Haushaltsplan 2020 zu erzielen.

 

Millionen Euro weniger Kirchensteuereinnahmen

 

Bei den Erträgen im Haushaltsplan des Bistums ist die Kirchensteuer mit kalkulierten 435,3 Millionen Euro (66 Prozent) mit Abstand der größte Posten. Der Haushaltsplan geht für 2021 aufgrund der Steuerschätzung von einem Rückgang der Erträge aus der Kirchensteuer von 33 Millionen Euro im Vergleich zum Haushaltsplan-Ansatz für 2020 aus.

Für das laufende Haushaltsjahr wird geschätzt, dass die Kirchensteuereinnahmen um rund 10,3 Prozent im Vergleich zum Haushalt 2019 zurückgehen werden – das entspräche einem Betrag von 35,3 Millionen Euro. Zu den Erträgen aus der Kirchensteuer kommen vor allem Zuwendungen und allgemeine Umlagen für Schulen, Kirchengemeinden, im sozialen Bereich, in Bildung und Kunst.

 

Aufwendungen für Kirchengemeinden, soziale Einrichtungen, Schulen oder Bildungseinrichtungen

 

Im Blick auf die Aufwendungen führt der Haushaltsplan insbesondere die Transferleistungen auf. Das sind Finanzübertragungen des Bistums an Dritte wie etwa Kirchengemeinden, soziale Einrichtungen, Schulen oder Bildungseinrichtungen. Sie werden für 2021 auf 249,8 Millionen Euro beziffert. Der mit Abstand größte Anteil der Aufwendungen im Haushaltsplan des Bistums sind mit rund 224 Millionen Euro (54 Prozent) diejenigen für die Kirchengemeinden. Allein die Kindertageseinrichtungen finanziert das Bistum mit rund 38,5 Millionen Euro.

Der zweitgrößte Aufwendungsbereich sind die katholischen Schulen mit 204 Millionen Euro, wobei es hier zugleich auch Erträge – im Wesentlichen Zuschüsse des Landes und der Kommunen – in Höhe von 164 Millionen Euro gibt.

 

231,6 Millionen Euro fürs Personal

 

Die Aufwendungen für „Soziales“ (Unterstützung des Diözesancaritasverbandes, der Ortscaritas- und Fachverbände, der Ehe- ,Familien- und Lebensberatung, der Studierenden-, Jugend-, Alten- und Krankenhilfe) belaufen sich auf 38,4 Millionen Euro.

Die Verwaltung schlägt mit  31,4 Millionen Euro zu Buche, Bildung und Kunst mit 21 Millionen Euro. Für die Versorgung der Priester, Beamten und das Haushälterinnen-Zusatzversorgungswerk fallen Aufwendungen in Höhe von 24,9 Millionen Euro an. Die Personalaufwendungen machen ohnehin einen sehr hohen Betrag aus. Sie liegen den Angaben der Pressestelle zufolge für 2021 insgesamt voraussichtlich bei rund 231,6 Millionen Euro.

Anzeige