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Das Bistum Münster setzt zur weiteren Aufarbeitung von Missbrauch auf die Unterstützung von "Betroffenen und kritischen Christinnen und Christen". Das erklärt der Interventionsbeauftragte der Diözese, Peter Frings, angesichts der Arbeit der unabhängigen Historiker-Kommission an der Universität Münster. Nur zusammen könne dieses "bedrückende Kapitel der Bistumsgeschichte bewertet werden", so Frings.
Das Bistum sei dankbar dafür, dass das Forscherteam heute erste Zwischenergebnisse zur Missbrauchs-Aufklärung vorgelegt hat. Die Erkenntnisse seien "nicht überraschend, aber doch erschreckend", sagte Frings laut einer Pressemitteilung des Bistums.
Frings: Fragen müssen beantwortet werden
Es sei erneut deutlich geworden, dass es auch im Bistum Münster "zahlreiche Fälle gibt, in denen die Bistumsleitungen der Vergangenheit von Missbrauchsfällen wussten, aber die Täter weder anzeigten noch aus der Seelsorge entfernten". Für die Verantwortlichen sei die "Fortführung der priesterlichen Existenz und das Bild der Kirche nach außen offenbar die oberste Leitschnur ihres Handelns" gewesen, so Frings.
Das bleibe unverständlich und "lässt uns fassungslos zurück". Es müsse geklärt werden, wie es dazu kommen konnte, "dass man die vom Missbrauch Betroffenen so ganz aus dem Blick gelassen hat." Frings richtete den Blick auf Anfang 2022, wenn der gesamte Bericht vorliegen soll. Dann würden sicherlich viele Fragen gestellt werden - sie müssten aber auch beantwortet werden.