Genn würdigt Engagement als wichtigen Baustein des Zusammenlebens

Bistum Münster und Diözesankomitee verleihen Ehrenamtspreis

Bischof Felix Genn sieht im ehrenamtlichen Engagement einen wichtigen Baustein für das Gelingen von Gesellschaft, Staat und Kirche. Das hat er bei der Verleihung des Ehrenamtspreises von Bistum Münster und Diözesankomitee betont.

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Bischof Felix Genn sieht im ehrenamtlichen Engagement einen wichtigen Baustein für das Gelingen von Gesellschaft, Staat und Kirche. „Sie leben vom Ehrenamt“, sagte er bei der Verleihung des Ehrenamtspreises des Bistums Münster in den Redaktionsräumen von Kirche+Leben.

Er erinnerte daran, dass das Ehrenamt im Bistum Münster auf ganz vielfältige Weise ausgeübt werde. Generalvikar Norbert Köster habe ihm berichtet, dass es der Jury des Ehrenamtspreises angesichts der hohen Zahl qualifizierter Bewerbungen schwer gefallen sei, sich für die drei Preisträger zu entscheiden. Der Preis war in dieser Form erstmalig vom Bistum Münster und dem Diözesankomitee der Katholiken gemeinsam vergeben worden.

Den ersten Platz belegte in diesem Jahr Gerburgis Sommer aus Haltern mit ihrem Ausstellungsprojekt „Gesicht einer Flucht“, bei dem sie Flüchtlinge ihre Lebensgeschichten erzählen lässt. Genn bezog sich in seiner Gratulation darauf: „Diejenigen, die heute einen Preis bekommen, schauen wir an“. Die Preisträgerin habe alles dafür getan, dass Fremde nicht ausgegrenzt würden. Auch Gott sei „einer, der uns anschaut“, fügte der Bischof hinzu.

 

Viele Mitstreiter

 

„Ich bin sehr berührt davon, dass wir mit diesem Projekt diesen Preis gewinnen“, sagte Sommer in ihren Dankesworten. Sie hatte zur Preisverleihung Flüchtlinge aus Eritrea, dem Irak, dem Iran und Oberschlesien mitgebracht, die zu den Porträtierten der Ausstellung gehören. Sommer verwies auch auf die vielen Mitstreiter, die nach ihrer Darstellung zum Erfolg des Projekts beigetragen haben. Die Auszeichnung sei „Freude und Ansporn“, sagte die freie Journalistin aus Haltern, die sich nach eigenen Angaben 15 bis 20 Stunden pro Woche für das Projekt engagiert. „Ich bin gespannt, wie sich diese Wundertüte ‚Schau mich an – Gesichter einer Flucht‘ weiter entwickeln wird.“

Gerburgis Sommer habe einen bemerkenswerten und innovativen Ansatz gefunden, sich mit der Situation von Flüchtlingen in Deutschland auseinander zu setzen, sagte Notburga Heveling, Vorsitzende des Diözesankomitees der Katholiken. „Sie hat den natürlichsten aller Wege gewählt: Sie hat die Menschen angeschaut.“ Damit habe sie ihnen im wahren Wortsinn Ansehen gegeben und sei den Menschen auf Augenhöhe begegnet. „Was mich und uns vor allem fasziniert und angerührt hat: Sie hat dies aus einer tief empfundenen Menschenliebe getan.

 

Mit insgesamt 10.000 Euro dotiert

 

115 Bewerber hatten sich mit ihren Initiativen und Projekten beworben. Ise Kamp, Geschäftsführerin des Diözesankomitees, konnte damit insgesamt elf Kategorien füllen, etwa Angebote „für Flüchtlinge“, „für Menschen in Krisen“ oder „für Familien und Kinder“. Die Jury, bestehend aus Generalvikar Norbert Köster, der Vorsitzenden des Diözesankomitees der Katholiken, Notburga Heveling, Susanne Deusch vom Diözesankomitee und Christof Haverkamp, Chefredakteur von „Kirche+Leben“, wählte daraus die Gewinner. Rang zwei ging an die Ausbildungspaten im Kreis Recklinghausen. Platz drei belegt die Katholische Junge Gemeinde (KJG) aus Ochtrup für ihr Angebote „Spielplatz Sporthalle“. Der Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert.