Von Evensong, Improvisationen und Neuen Geistlichen Liedern

Bistum Münster: 75 Kirchenmusiker sammeln neue Ideen für die Gemeinden

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75 Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker aus dem Bistum Münster haben sich in einer Werkwoche für das Einüben neuer Lieder inspirieren lassen. Chöre dürfen sich auf neue Kompositionen freuen.

Das gemeinsame Singen und Musizieren mit Menschen aller Altersgruppen stand im Mittelpunkt einer Werkwoche für Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker aus dem Bistum Münster. Während des Treffens in der Landvolkshochschule in Warendorf-Freckenhorst konnten die mehr als 75 Teilnehmenden aber auch neue Lieder kennenlernen, ihre Stimme neu bilden und Konzepte erfahren, wie das Singen in Kindertageseinrichtungen oder mit älteren Chorsängern gelingen kann.

„Es geht immer wieder darum, neue Anregungen zu bekommen. Der gegenseitige Austausch tut uns allen gut. Die Zusammenarbeit unter den Kirchenmusikern möchten wir fördern“, sagte der Mitorganisator der Werkwoche und Leiter des Referats Kirchenmusik im Bischöflichen Generalvikariat Münster, Ulrich Grimpe, im Gespräch mit Kirche+Leben.

Neue Ideen für den Evensong

Während der Werkwoche stellte der Düsseldorfer Komponist Klaus Wallrath seine neuen Werke für Kinder-, Jugend- und Erwachsenenchöre vor. Wallrath, der unter anderem für den Katholikentag 2018 in Münster die Friedensmesse („Missa da pacem“) für Chor und Orchester komponierte, hatte für die Fortbildung ein eigenes Liederbuch vorbereitet. Unter seiner Leitung wurden diese Lieder „erarbeitet“.

Johannes Schröder aus Wiesbaden brachte neue Ideen für das geistliche Abendlob mit. Sein Chorbuch Evensong bietet eine wahre Fundgrube zur musikalischen Gestaltung von Evensong, Vesper und Abendgebeten. Die verschiedenen Besetzungsmöglichkeiten machen das Chorbuch für gemischte Chöre und für Kinder- und Jugendchöre nutzbar.

Mut zu Improvisationen

Wie Grimpe erwähnte, wird die Werkwoche alle zwei Jahre veranstaltet, um auch die Vernetzung unter den Kirchenmusikern zu stärken. Die Pfarreien übergreifende Zusammenarbeit in den neuen Pastoralen Räumen verlangten eine gute Abstimmung und eine kollegiale Teamarbeit.

In mehreren Workshops konnten die Teilnehmenden das Singen mit Kleinkindern, Singen mit Seniorinnen und Senioren, das Orgelspielen in der Kita, neue Einsingprogramme sowie individuelle Stimmbildung und Coaching vertiefen. Thorsten Maus aus Recklinghausen stellte beispielsweise Möglichkeiten der freien und liedgebundenen Improvisation am Klavier zu Bildern, Zitaten und Situationen wie die Kreuzweg-Stationen vor.

Jutta Bitsch, Kirchenmusikerin an der Kreuzkirche in Münster, probte in einem Orgelworkshop die Anwendung von Vor- und Nachspielen zu liturgischen Gesängen. „Die singende Gemeinde wird mit dem Vorspiel auf Tempo, Rhythmus und Tonart des Liedes vorbereitet. Aufgabe des Vorspiels ist es, auf das Lied hinzuführen“, erklärte Bitsch. Das liturgische Orgelspiel sei geprägt von einer großen Vielfalt und variantenreich.

Teamarbeit in der Berufsgruppe

Bitsch hat selbst schon viele Werke komponiert und beschäftigt sich derzeit mit der Vertonung von Gebeten des österreichischen Benediktiners David Steindl-Rast. „Seine spirituellen Texte haben etwas Besonderes. Sie zu vertonen, ist eine Herausforderung. Ich bin froh, dass David Steindl-Rast seine Zustimmung für eine Komposition gegeben hat“, sagte die Kirchenmusikerin.

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