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Auf gefragte Angebote der katholischen Kirche trotz anhaltend hoher Kirchenaustrittszahlen weist das Bistum Münster hin. Ausgewählte Zahlen im Detail – und wie Bischof Felix Genn sie bewertet.
Auf weiter stark gefragte Angebote der katholischen Kirche im Bistum Münster trotz anhaltend hoher Kirchenaustrittszahlen weist die Bistumsverwaltung hin. Die Bischöfliche Pressestelle meldet ausgewählte Zahlen, die sich laut Angaben auf den nordrein-westfälischen Bistumsteil beziehen.
Kinder und Jugendliche
45.720 Mädchen und Jungen wurden im Kindergartenjahr 2023 / 24 in 670 Kindertagesstätten in Trägerschaft der katholischen Kirchengemeinden betreut. Das sind demnach 270 mehr als im vorigen Kitajahr. Konstant mehr als 18.000 Schülerinnen und Schüler besuchen 29 bischöfliche Schulen. Viele von ihnen haben laut Pressestelle deutlich mehr Anmeldungen als freie Plätze.
13.000 Kinder und Jugendliche nahmen an 220 Ferienfreizeiten der Pfarreien teil, rund 4.000 Jugendliche, junge Erwachsene und Erwachsene organisierten und leiteten sie. Die Freizeitangebote der Verbände sind in den Zahlen offenbar nicht enthalten.
Prävention sexualisierter Gewalt
2023 fanden 217 Schulungen für 3.500 Personen aus Pfarreien, Jugendverbänden und Schulen statt, rund 30 Termine und 220 Teilnehmende mehr als 2022. Hinzu kamen rund 60 Präventionsschulungen mit mehr als 1.200 Teilnehmenden aus dem Kita-Bereich und 18 Schulungen für Seelsorgende mit knapp 350 Teilnehmenden.
Caritas, Beratung und Hilfe
Für die Caritas im Bistum Münster arbeiten laut Angaben 80.000 Menschen, weitere 30.000 engagieren sich ehrenamtlich, allein 4.000 von ihnen in Projekten mit Geflüchteten.
In den 18 Migrationsberatungsstellen der Caritas habe es 7.200 Beratungen gegeben, nach 5.154 im Jahr 2022. In 13 katholischen Schwangerschaftsberatungsstellen seien 2023 mehr als 27.000 Beratungsgespräche geführt worden, ein Anstieg um 8,5 Prozent.
2023 seien in den 38 Stellen der Ehe-, Familien- und Lebensberatung im nordrhein-westfälischen und niedersächsischen Bistumsteil 32.027 Beratungsgespräche geführt worden, knapp 2.500 mehr als 2022. Die Zahl der Ratsuchenden stieg laut Angaben von 11.703 auf 12.948.
Laut Bischöflicher Pressestelle gibt es im NRW-Teil des Bistums drei Telefonseelsorge-Stellen in gemeinsamer Trägerschaft von katholischer und evangelischer Kirche, nämlich in Münster, Recklinghausen und Wesel. Rund 300 Ehrenamtliche nahmen 45.447 Anrufe entgegen, 2022 seien es 39.516 gewesen.
97 hauptamtliche Notfallseelsorgende sowie 305 ehrenamtliche Mitarbeitende seien 1.166 Mal im Einsatz gewesen, 114 Mal öfter als im Jahr zuvor.
Bildung und Büchereien
2023 nahmen laut Angaben 206.573 Menschen an den Veranstaltungen der acht Bildungsforen im Bistum Münster teil, 41.000 mehr als im Jahr zuvor.
265 Katholischen Öffentliche Büchereien und Krankenhausbibliotheken mit insgesamt rund 1,3 Millionen Medien verzeichneten im vergangenen Jahr 3.315.225 Ausleihen, rund 300.000 mehr als 2022. Fast 290.000 Stunden lang arbeiteten 3.778 Mitarbeitende in diesen Büchereien, 97 Prozent von ihnen sind Ehrenamtliche.
Verbände
Die Bistumsverwaltung weist auch auf wachsende Mitgliedszahlen bei katholischen Jugendverbänden hin. Den zehn Verbänden, deren Dachverband der Bund der Deutschen Katholischen Jugend im Bistum Münster ist, gehören knapp 80.000 junge Menschen an. Das seien über 2.600 mehr als im Jahr zuvor.
Mitarbeitende
Ende 2023 waren beim Bistum und in den Kirchengemeinden laut Pressestelle 23.717 Mitarbeitende beschäftigt, die Zahl sei demnach etwa konstant. 680 von ihnen haben ihren Arbeitsplatz im Generalvikariat, der Bistumsverwaltung.
Bischof Felix Genn: Kirche bei den Menschen
Bischof Felix Genn sagt nach Angaben seiner Pressestelle, die Zahlen zeigten, dass die katholische Kirche im Bistum Münster „nahe bei den Menschen“ sei. Sie setze sich in Wort und Tat für jene ein, die keine Lobby haben: „Menschen am Beginn und am Ende ihres Lebens, Menschen in Not, Menschen an den sogenannten Rändern unserer Gesellschaft.“
Der Bischof dankte allen haupt- und ehrenamtlich Engagierten: „Ich kann und möchte mir eine Gesellschaft ohne das Engagement dieser Menschen nicht vorstellen.“ Ihr Einsatz aus dem Glauben heraus sei unverzichtbar für eine menschenfreundliche Gesellschaft.