Ein Blick auf die Verbände zeigt: Stimmt tatsächlich. 2.600 Mitglieder mehr als im Vorjahr – die Zahlen können sich sehen lassen. Zumal es für 2022 ähnliche Zahlen gab. Ein Grund, diese Verbände besser zu fördern.
Doch das scheint seitens des Bistums eher weniger geplant. Die neuen BDKJ-Diözesanvorsitzenden sagen im Kirche+Leben-Interview zu den Stellen der Geistlichen Leitung: „Wir müssen schauen, dass diese Funktionen nicht unter Personalkürzungen fallen.“ Auch der Vorsitzende des Diözesankomitees, Ulrich Vollmer, mahnte, Verbände dürften beim Nachdenken über pastorale Strukturen nicht aus dem Blick verloren werden.
Winterkamp warnt vor Kita-Schließungen
Auch ein Blick auf die Kitas lohnt: Die „andere Statistik“ für das Bistum Münster vermeldet, die Zahlen seien „konstant“. Kein Wunder: In Nordrhein-Westfalen fehlen laut Studie mehr als 100.000 Betreuungsplätze. Dass katholische Kitas so gut angenommen werden, liegt nicht nur daran, dass sie beliebt sind, sondern auch daran, dass es gerade im ländlichen Bereich kaum Alternativen gibt.
Doch fallen auch hier Angebote weg? Generalvikar Klaus Winterkamp warnte zuletzt vor Schließungen von Kitas. Fachkräftemangel und ein unterfinanziertes System durch den Staat seien die Gründe, heißt es. Ernst zu nehmende Drohung oder politisches Kalkül?
Klare Haltung des Bistums zu Schulen
Und wie sieht es bei den Schulen aus? Rund 18.000 Schüler besuchen die Schulen des Bistums laut der „anderen Statistik“. Tendenz: Die Nachfrage ist eher leicht steigend.
Doch bleibt das so? In anderen Bistümern werden katholische Schulen zusammengelegt oder aufgegeben. Spricht man das Bistum Münster darauf an, widerspricht es vehement. Kurz- oder mittelfristig sollten Schulen nicht geschlossen oder verkleinert werden.
Was passiert mit dem Internat Loburg?
Allerdings: Auf der Loburg muss der Internatsbetrieb – nicht das Gymnasium – künftig ohne Zuschüsse des Bistums auskommen. Die Zahlungen werden ab dem Schuljahr 2028/2029 eingestellt.
Dass das Bistum Münster sich auch mit positiven Zahlen feiert, ist völlig in Ordnung. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass die Zahlen auch ihre Schattenseiten haben.
Klar, die Kirche muss an allen Ecken und Enden sparen. Doch die „andere Statistik“ zeigt, dass die Nachfrage gerade im Kinder- und Jugendbereich enorm hoch ist. Das ist der Nachwuchs der Kirche. Die Diözese sollte besonderen Wert darauf legen, dass diese Einrichtungen finanziell weiter gut aufgestellt sind.