Bekenntnis von Markus Thoms aus Neuenkirchen

Bistum Münster: Pfarrer bricht den Zölibat – und geht in die Öffentlichkeit

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Pfarrer Markus Thoms aus Neuenkirchen im Kreis Steinfurt hat in einem öffentlichen Gespräch mit kirchlichen Gremienvertretern bekannt, den Zölibat gebrochen zu haben. Die Pfarrei reagiert sofort.

Die Pfarrei St. Anna in Neuenkirchen steht hinter ihrem Pfarrer Markus Thoms und sieht keinen Grund, ihn in irgendeiner Weise zu diskreditieren. „Auch ein Priester hat eine Privatsphäre. Diese gilt es zu achten. Es verdient Respekt, wie Pfarrer Thoms uns informiert hat“, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstands der Pfarrei St. Anna, Heinz-Jürgen Schenk, im Gespräch mit Kirche+Leben.

In einem öffentlichen Gespräch mit kirchlichen Gremienvertretern hatte Pfarrer Thoms zuvor bekannt, den Zölibat und damit die sexuelle Enthaltsamkeit gebrochen zu haben. Gerüchte im Ort hatten Pfarrer Thoms veranlasst, den Weg in die Öffentlichkeit zu gehen und sich zu erklären.

Pfarrei St. Anna steht hinter ihrem Pfarrer

Diesen Schritt empfindet Helga Heitkötter vom Vorstand des Pfarreirats als mutig und richtig: „Wir möchten, dass Markus Thoms weiterhin unser Pfarrer bleibt. Diese Meinung vertreten wir, soweit ich es sehe, einhellig“, sagte Heitkötter zu Kirche+Leben.

Thoms hatte erklärt, „nichts unter den Teppich kehren zu wollen“. Er habe einen Fehler gemacht, der nicht strafrechtlich relevant sei, sondern gegen den Zölibat verstoßen habe. Zuvor hatte Thoms Bischof Felix Genn seinen Fehler gestanden. Thoms selbst war nach seinem öffentlichen Auftritt zunächst nicht erreichbar, weil er sich nach Kirche+Leben-Informationen einige Tage in Taizé aufhielt. Auf eine erneute Anfrage erklärte er, er wolle sich nicht weitergehend öffentlich äußern.

Bistum Münster: Keine Konsequenzen für Pfarrer Thoms

Wie Pfarrer Thomas Hüwe aus Rheine-Mesum, der Thoms bei seinem Weg in die Öffentlichkeit begleitete, sagt, habe sich sein Amtsbruder über die Reaktionen der Pfarrei gefreut. „Es ist nicht leicht, über Fehler zu sprechen. Zu sagen ist, um allen Spekulationen entgegenzutreten: Es gibt nichts, was nach weltlichen Maßstäben zu verurteilen ist.“

Auf Anfrage von Kirche+Leben teilte die Bischöfliche Pressestelle Münster mit, dass für die Bistumsleitung das Verhalten des Pfarrers „keine Konsequenzen haben wird“.

Update, 16. Juli: Erweiterung des vierten Absatzes, Pfarrer Markus Thoms hat sich gegenüber der Redaktion geäußert. (jdw)

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