BAYERN

Nach Streit mit Bischof Oster: Ex-Pfarrer will nicht länger Priester sein

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Der Streit in Hauzenberg schwelte Monate. Der Priester sieht sich zu Unrecht beschuldigt. Warum er nun trotzdem handelt.

Von KNA, jjo

Der vom Passauer Bischof Stefan Oster sanktionierte und Ende März außer Dienst gestellte frühere Pfarrer des Pfarrverbands Hauzenberg in Niederbayern, Alexander Aulinger, will nicht länger Priester sein. Eine Bistumssprecherin bestätigt den Eingang eines Schreibens, in dem der Mann um seine unverzügliche Entlassung aus dem Klerikerstand bittet.

Zuvor hatte Aulingers Rechtsbeistand den weder datierten noch unterschriebenen Brief via Facebook veröffentlicht. Demnach beantragt der Mann seine formelle Freistellung vom priesterlichen Dienst ab 1. Oktober, "soweit meinem Antrag auf Laisierung nicht bereits vorher entsprochen werden kann". Sobald alle Unterlagen eingegangen seien, werde in der nächsten Woche das weitere Vorgehen geklärt, so die Sprecherin.

Auseinandersetzung schwelte Monate

Damit neigt sich eine monatelange Auseinandersetzung dem Ende zu. Der Pfarrer war zum 24. März außer Dienst genommen worden. Der Bischof stellte per Dekret den Amtsverzicht des Pfarrers fest. Dem widersprach Aulinger öffentlich.

Im Raum stehen bis heute ungeklärte Vorwürfe. Es geht um Alkoholmissbrauch in der Jugendarbeit, Mobbing und geistliche Manipulation. Der Priester bestreitet jegliches Fehlverhalten, es gilt die Unschuldsvermutung.

Beide Seiten hatten Unterstützer

Im Zug des Streits solidarisierten sich viele Gemeindemitglieder mit ihrem Pfarrer und starteten Protestaktionen. Auf dem Passauer Domplatz demonstrierten rund 1.000 Menschen für Aulingers Verbleib im Amt.

Auf der anderen Seite erfuhr Oster Rückhalt für sein Vorgehen vom zuständigen Münchner Metropoliten Reinhard Marx und vom Vatikan. Der Amtsverzicht des Pfarrers sei gültig. Zum 1. September ernannte der Bischof einen Franziskaner aus dem Bistum Regensburg zum Nachfolger.

Pfarrer: "Zeit für einen neuen Weg"

"Die jüngsten Ereignisse haben mir gezeigt, dass es an der Zeit ist, in Verantwortung vor Gott, der Kirche und mir selbst einen neuen Weg einzuschlagen", schreibt der ehemalige Pfarrer an seinen Bischof. “Meine Entscheidung schmerzt mich vor allem für die vielen, die mir bis heute treu beistehen.”

Aulinger sieht sich weiter als Opfer von "haltlosen Anschuldigungen". Das Verfahren gegen ihn sei geprägt gewesen von "Intransparenz, fehlendem rechtlichen Gehör sowie Vorverurteilung und mangelndem Schutz".

Bischof Oster räumte auch Versäumnisse ein

Oster hatte in der Auseinandersetzung Versäumnisse eingeräumt, sich aber auch vor die Kritiker des Seelsorgers gestellt. Diese seien keineswegs "böswillige Neider" und Denunzianten.

Die meisten Meldungen, auch aus früheren Einsatzorten des Priesters, seien aus Sorge um Kinder und Jugendliche erfolgt. Seit Frühjahr gab es mehrere Gespräche der Bistumsleitung mit Gemeindegremien. Dabei wurden auch externe Moderatoren eingeschaltet.

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