Münsteraner Fraktion: Zuschüsse der Stadt offenlegen

Bistum weist Kritik der Linkspartei zum Katholikentag zurück

Das Bistum Münster hat Äußerungen der Fraktion Die Linke in Münster zurückgewiesen, die sich über Zuschüsse für die Durchführung des Katholikentags im Mai 2018 beschwerte.

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In einer Stellungnahme hat das Bistum Münster klargestellt, dass es für den Katholikentag im Mai keinen städtischen Zuschuss eingefordert hat und auch keinen einzigen Cent für den Katholikentag erhält.

Das Bistum reagierte auf Äußerungen des Franktionsvorsitzenden der Linken im münsterschen Stadtrat, Rüdiger Sagel. Dieser hatte in einer Stellungnahme Bischof Felix Genn kritisiert, der wenige Tage vor Weihnachten in einem Interview mit den „Westfälischen Nachrichten“ die Debatte um einen städtischen Zuschuss für den Katholikentag als „unwürdig“ bezeichntet hat.

 

Debatte um städtischen Zuschuss

 

Sagel fordert in seiner Stellungnahme von Bischof Genn, „endlich Klarheit über den Zuschuss für den katholischen Kirchentag zu schaffen“. Deshalb habe seine Fraktion an Oberbürgermeister Markus Lewe (CDU) einen Fragenkatalog geschickt, um Auskunft über den Zuschuss zu bekommen. „Wir wollen Klarheit, wie viel öffentliches Geld für den Kirchentag aus Münster fließt.“

In diesem Zusammenhang stellte Sagel die Behauptung auf, das Bistum Münster weigere sich, seine Finanzen offenzulegen. Das Bistum reagierte umgehend und erklärte seinerseits, dass der 496 Seiten umfassende Haushaltsplan 2018 im Internet auf www.bistum-muenster.de einsehbar sei.

 

Transparenz über Kosten

 

Fehlende Transparenz über die finanzielle Ausstattung des Katholikentags hatte schon mehrfach der Veranstalter, das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), aus dem Weg geräumt. Danach werden im städtischen Haushalt 682.000 Euro für die Großveranstaltung im Mai dieses Jahres eingeplant. Bei weiteren 300.000 Euro soll die Stadt das ZdK beim Einwerben von Spenden unterstützen. Etwa 9,3 Millionen Euro kostet das Treffen. Die Kirche trägt gut zwei Drittel selbst: 3,6 Millionen Euro sind Einnahmen des Veranstalters, des ZdK. 2,5 Millionen Euro sind kirchliche Zuschüsse.

Insgesamt drei Millionen Euro kommen vom Bund, vom Land Nordrhein-Westfalen und von der Stadt Münster. Kirchliche Zuschüsse für Münster fließen aus zwei Töpfen: Eine Million Euro gibt der Zusammenschluss aller katholischen Bischöfe und Bistümer in Deutschland.

 

Öffentliche und kirchliche Zuschüsse sind bekannt

 

Das Bistum Münster hat weitere 1,5 Millionen Euro bewilligt. Den Rest der Kosten trägt die öffentliche Hand. Das Bundesinnenministerium fördert den Katholikentag als Forum gesellschaftlicher Debatten mit 400.000 Euro. Das Land gibt 1,6 Millionen Euro. Der Stadtrat von Münster hatte im Sommer 2017 Sachzuschüsse in besagter Höhe zugesagt.

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