Am Wochenende harren noch 16 Menschen aus

Bistum zeigt Flüchtlinge an – acht verlassen das Pfarrheim

Das Bistum Regensburg hat in Rücksprache mit den Behörden Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs gegen 25 Flüchtlinge gestellt, die sich weigern, aus dem Pfarrheim St. Emmeram in Regensburg auszuziehen.

Anzeige

Das Bistum Regensburg hat in Rücksprache mit den Behörden Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs gegen 25 Flüchtlinge gestellt, die sich weigern, aus dem Pfarrheim St. Emmeram in Regensburg auszuziehen. Die "intensiven, stundenlangen Gespräche" mit einigen Personen – zuletzt am Donnerstag (04.08.2016) – müssten als gescheitert angesehen werden, heißt es in einer Erklärung des Bistums von Freitag (05.08.2016).

Zunächst hätten einige Flüchtlinge den Willen zur Rückkehr in ihre frühere Unterkunft bekundet, dann aber unerfüllbare Bedingungen gestellt. Die Gruppe will ein Bleiberecht in Deutschland erwirken. Am Freitag (05.08.2016) verließen acht weitere Menschen freiwillig das Pfarrheim.

Acht weitere Flüchtlinge verlassen Pfarrheim
Zwei Familien, insgesamt acht Menschen, haben am Freitag (05.08.2016) das Regensburger Pfarrheim St. Emmeram freiwillig verlassen und sind ins Rückführungszentrum Manching zurückgekehrt. Das erklärte ein Sprecher des Bistums Regensburg. Im Gebäude halten sich demnach noch 16 Flüchtlinge auf.

 

Frühere Appelle des Bistums

 

Generalvikar Michael Fuchs hatte mehrfach an Vernunft und Verantwortung der Gruppe appelliert, die provisorische Unterkunft zu verlassen. Acht Personen waren dem Aufruf gefolgt, die anderen blieben im Pfarrheim. Es handelt sich nicht um einen Fall von Kirchenasyl.

Im Zusammenhang mit der Anzeige soll ab Samstag (06.08.2016) die kostenlose Versorgung mit Nahrung durch das Bistum eingestellt werden. Ein Notarzt bleibe erreichbar. Zudem wurde darauf verwiesen, die Gruppe oder einzelne Flüchtlinge könnten jederzeit das Pfarrheim verlassen und mit ihrer zuständigen Ausländerbehörde die nächsten Schritte besprechen.

 

"Verantwortungsloses Agieren der Eltern"

 

Fuchs kritisierte, wiederholt seien Kinder vorgeschoben worden, um Druck zu machen. Gewöhnlich würden Eltern in Not ihre Kinder aus Auseinandersetzungen heraushalten. Doch hier seien die Mädchen und Jungen von Anfang an benutzt worden "als Transparent-Halter, als Foto-Objekte an der Protestfront, ja in konkreten Drohungen sogar als mögliche Waisenkinder durch Selbstmord der Erwachsenen". Schon der Kinder wegen müsse das "verantwortungslose Agieren der Eltern" jetzt schnell ein Ende haben, betonte der Generalvikar.

Am 27. Juli hatte Fuchs in einer Erklärung auf Klärungsversuche des Bistums hingewiesen – und auf "unerfüllbare Forderungen und massive Drohungen" der Gruppe. Die zunächst 45 Menschen aus Albanien und dem Kosovo hatten Anfang Juli den Regensburger Dom besetzt und waren nach mehreren Tagen in das Pfarrheim gezogen.

Anzeige