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Lea in Roma (3): Ein stilles Grab und vier Espressi

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2.700 Menschen aus dem Bistum Münster pilgern nach Rom, darunter auch Kirche+Leben-Volontärin Lea Brüggemann. Ihre Erlebnisse im täglichen Blog.

Heute Morgen begleiten Jan und ich eine Pilger-Gruppe von Emmaus-Reisen, die hauptsächlich aus Hamm, Wadersloh und Ahlen angereist ist. Auf dem Weg nach Santa Maria Maggiore komme ich mit einigen von ihnen ins Gespräch. 

So auch mit Magdalena (27) aus dem Kreis Wesel. Sie wollte schon immer nach Rom reisen. Doch als Grundschullehrerin ist sie an die Schulferien gebunden, erzählt sie mir: „Als jemand, der vor der Klasse immer Output gibt, ist es eine willkommene Abwechslung, so viel Input zu bekommen.“ 

Um in die Papstbasilika hineinzukommen, durchschreiten wir unsere zweite Heilige Pforte. Auch dort überwältigt mich die Größe und die Opulenz des Innenraums. Bei all dem Marmor und der goldenen Kassettendecke weiß ich gar nicht, wo ich zuerst hinschauen soll. Und so wende ich mich dem größtmöglichen Gegensatz zu: Papst Franziskus’ Grab. 

Gegensätze in Santa Maria Maggiore

Ein kleines Kreuz an der Wand, eine schlichte Marmorplatte und darauf eine weiße Rose. Das war’s. Aufnahmen davon habe ich, wie Sie wahrscheinlich auch, schon viele gesehen. Und doch: Als ich davor stehe, berührt mich dieser Ort irgendwie, lässt mich innehalten. Ich hatte erwartet, dass ich lange in der Schlange zur Grablege stehen muss, doch ich kann direkt durchgehen. 

Anders ist es bei der „Heiligen Wiege“. Dort knubbelt es sich. In dem Reliquiar aus dem 19. Jahrhundert werden Holzfragmente aufbewahrt, die aus der Zeit Jesu stammen und Teil seiner Krippe gewesen sein sollen. Auch ich bewege mich langsam durch die Menge nach vorne zum Reliquiar. Zum Innehalten bleibt bei dem Gedränge kaum Zeit.

Pläuschchen mit Bischof em. Felix Genn

Auf dem Weg zur Titularkirche von Kardinal Clemens August Graf von Galen, San Bernardo alle Terme, laufen wir Bischof em. Felix Genn über den Weg. Er ist in Richtung Santa Maria Maggiore unterwegs, wo er sich mit einer Pilgergruppe verabredet hat. Für ein kleines Pläuschchen mit uns hat er allerdings noch Zeit.

Kurz danach verabschieden wir uns von der Emmaus-Gruppe, weil wir ein paar Firmlinge aus Emsdetten am Pantheon treffen wollen. Dort ist am Katechese-Tag der Ausgangspunkt ihrer Stadtrallye. Trotz des straffen Programms ist die Stimmung gut. Vielleicht liegt das auch am Eis, das sich einige gegönnt haben. 

Dommusik Münster füllt die Bänke

Besonders feierlich wird es noch am späten Nachmittag in Santa Maria dell’Anima, der Kirche der deutschsprachigen Katholiken in Rom. Dort spielt die Dommusik Münster ein beeindruckendes Konzert. Die Kirchenbänke sind voll. Genau wie die ausgewogene Akustik der Kirche. Ich treffe wieder auf meinen Volo-Kollegen, der für Radio Vatikan über die Dommusik berichtet. Wie nett!

Die heutige Espressi-Anzahl: Vier. Morgen werden wahrscheinlich noch mehr nötig sein, weil es extra früh raus zur Generalaudienz des Papstes geht. Katechetin Eva Rüschen erzählte mir, dass der morgige Wecker für die Firmlinge auf 4 Uhr gestellt ist...

Damit eine gute Nacht und a domani!

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