Osnabrücker Bischof skeptisch über Erfolg des Synodalen Wegs

Bode: Kirche muss noch lernen, Diversität anzunehmen

  • Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode hat sich für mehr Vielfalt in der katholischen Kirche ausgesprochen.
  • Beim laufenden Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland, dem Synodalen Weg, sehe er jedenfalls im Moment nicht, wie die unterschiedlichen Erwartungen erfüllt werden könnten.
  • Die Vizepräsidentin des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken (ZdK), Karin Kortmann, sagte, niemand wolle einen deutschen Sonderweg bei Reformen.

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Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode hat sich für mehr Vielfalt in der katholischen Kirche ausgesprochen. "Wir haben in der Kirche noch nicht ausreichend gelernt, Diversität richtig anzunehmen", sagte er im Interview der "Rheinischen Post" (Donnerstag). Das sei keine leichte Aufgabe und könne auch zur Zerreißprobe werden.

Beim laufenden Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland, dem Synodalen Weg, sehe er jedenfalls im Moment nicht, wie die unterschiedlichen Erwartungen erfüllt werden könnten. "Wir sind Meinungsverschiedenheiten in der Kirche nicht so gewohnt und werden auch darum zu oft von der Angst der Spaltung bestimmt", so Bode.

 

Kortmann: Kein deutscher Sonderweg

 

Die Vizepräsidentin des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken (ZdK), Karin Kortmann, sagte der Zeitung: "Niemand will einen deutschen Sonderweg, alle halten an der Einheit der Weltgemeinschaft fest." Aber die Kirche müsse auch die Vielfalt zulassen. Die Erwartungshaltungen seien gigantisch, "weil es seit Jahrzehnten keine nennenswerten Veränderungen in der katholischen Kirche gab".

Entscheidend für viele seien der Umgang mit Frauen und mit gleichgeschlechtlichen Beziehungen. Die Anfang Mai bundesweit in mehreren Kirchen abgehaltenen Segensfeiern für homosexuelle Paare zeigten, dass Menschen die Sache selber in die Hand nähmen, so Kortmann.

 

Bode: Nein zu Segnungen hat Diskussion befeuert

 

Bischof Bode bekräftigte seine Forderung, über eine Segnung für Homosexuelle zu diskutieren. "Die römische Ablehnung der Segnung gleichgeschlechtlicher Paare war tatsächlich keine synodale Antwort und hat die Diskussion eher befeuert als beendet."

Die zentrale Frage, auf die Antworten gefunden werden müssten, sei, wie die Kirche mit dem Miteinander von Männern und Frauen umgehe.

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