Obwohl die eigentliche Wahl nur durch das Domkapitel erfolgen wird

Bode-Nachfolge in Osnabrück: Laien beraten vor Bischofswahl mit

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Vor der Wahl eines neuen Osnabrücker Bischofs will das Domkapitel Nichtkleriker an der Findung von Kandidaten beteiligen. Es lädt den Katholikenrat im Bistum ein, neun Vertreterinnen und Vertreter zu benennen, die gemeinsam mit den neun Domkapitularen eine Kandidatenliste beraten. Die tatsächliche Bischofswahl liegt beim Domkapitel.

Vor der Wahl eines neuen Osnabrücker Bischofs will das zuständige Domkapitel Nichtkleriker an der Findung von Kandidaten beteiligen. Dazu habe das Gremium ein Verfahren festgelegt, teilt die Bischöfliche Pressestelle Osnabrück mit. Es orientiere sich an jenem, das kürzlich bereits das Paderborner Domkapitel angewendet hatte.

Wie bei Bischofswahlen zuvor sollen Personen und Gremien befragt werden. Zudem wolle das Domkapitel den Katholikenrat im Bistum Osnabrück einladen, neun Vertreterinnen und Vertreter zu benennen, die gemeinsam mit den neun Mitgliedern des Domkapitels eine Kandidatenliste beraten. Seit dem Rücktritt von Bischof Franz-Josef Bode Ende März ist der Osnabrücker Bischofssitz unbesetzt.

Wie die Laien mitwirken sollen

Das Doppelgremium solle das persönliche Profil eines Bischofs bedenken und sich über Namen austauschen, hieß es. Die Liste mit diesen Vorschlägen werde dann vom Kapitel ins weitere Verfahren nach Rom gegeben. Die Inhalte der Beratungen blieben geheim.

Weihbischof Johannes Wübbe versicherte, das Vorgehen entspreche den Bestimmungen des Staats-Kirchen-Vertrags zwischen dem Heiligen Stuhl und Niedersachsen. Das Domkapitel werde "selbstverständlich für ein ordnungsgemäßes und gültiges Wahlverfahren sorgen", so der Übergangsleiter der Diözese.

Bischofswahl selbst bleibt allein beim Domkapitel

Aus den Kandidatenvorschlägen, die das Domkapitel über den päpstlichen Botschafter in Berlin nach Rom schickt, und weiteren Listen erstellt der Vatikan eine Dreierliste. Daraus wählt das Domkapitel den neuen Bischof. Die Diskussion der Dreierliste und die Wahl des Bischofs, den der Papst dann ernennt, sind dem Domkapitel vorbehalten. Das hatte der Vatikan bereits dem Paderborner Domkapitel mitgeteilt, wie am Mittwoch bekannt wurde.

Zunächst hatte man in Paderborn geplant, die dortigen Laienvertreter zumindest an der Aussprache über die Dreierliste zu beteiligen, eventuell auch an der Wahl. Laut Entscheidung zuständiger Stellen im Vatikan ist dies nicht möglich. Das so genannte Päpstliche Geheimnis zur Wahrung von Vertraulichkeit könne nicht über das Domkapitel hinaus ausgedehnt werden.

Befragungen waren schon früher üblich - jetzt offiziell

Schon bisher war vielfach üblich, einzelne Laien und Bistumsgremien vertraulich zu einem möglichen neuen Bischof zu befragen. Das in Paderborn kürzlich erstmals formalisierte Verfahren macht diese Befragungen offiziell und transparent. Die Vertraulichkeit der besprochenen Personalien soll auch dabei gewahrt bleiben.

Das Vorgehen in Paderborn und Osnabrück setzt eine Anregung des kirchlichen Reformprojekts Synodaler Weg um. Das vatikanische Veto gegen eine Beteiligung von Personen außerhalb des Domkapitels an Beratung und Wahl stieß, obgleich erwartet, auf Enttäuschung und Kritik.

Welche Laien mitwirken sollen

Im Bistum Osnabrück sollen die neun Laienvertreter nach dem Willen des Katholikenrats aus verschiedenen Bereichen kirchlichen Lebens - etwa Jugend, Haupt- und Ehrenamtliche - kommen, sagte die Vorsitzende Katharina Abeln der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Dabei würden Geschlechter und Generationen "gut gemischt".

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