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Nach knapp elf Jahren ist das Borghorster Stiftskreuz zurück in der St.-Nikomedes-Kirche in dem Steinfurter Ortsteil. Dort soll es nun auf Dauer zu sehen sein – nach dem Diebstahl von 2013 besonders gesichert.
Das Borghorster Stiftskreuz ist zurück in der St.-Nikomedes-Kirche. Das Ende Oktober 2013 von dort gestohlene und im Februar 2017 wiederbeschaffte Kreuz wird in einer gesicherten Vitrine als Vortragekreuz auf einen Stab gesetzt präsentiert, teilt die Bischöfliche Pressestelle Münster mit. Die Rückkehr des sakralen Schatzes erfolgte nach der Umgestaltung der Kirche im Steinfurter Ortsteil Borghorst.
Zum Einsatz bei Gottesdiensten wird das Kreuz nicht mehr kommen: „Dafür ist es zu wertvoll“, sagt Kunsthistoriker Martin Kaspar, Kunstpfleger im Bischöflichen Generalvikariat Münster. Das Kreuz ist in der Vitrine verankert; es soll künftig auch nicht mehr so oft wie zuvor für Ausstellungen verliehen werden.
Genn: Stiftskreuz hat identitätsstiftende Bedeutung
„Ich freue mich, dass dieses wunderbare, einzigartige und weithin bekannte Kreuz endlich an dem Ort ist, an dem es für viele Menschen noch mal eine besondere, eine identitätsstiftende Bedeutung hat“, sagte Bischof Felix Genn in dem Gottesdienst, in dessen Rahmen das Kreuz erstmals wieder zu sehen war. Genn wünschte „allen, die das Stiftskreuz besuchen, einen Moment der Stille, aus dem sie Kraft schöpfen können“.
Das 40 Zentimeter hohe Borghorster Stiftskreuz gehört zu den bedeutendsten sakralen Kunstschätzen Europas aus dem elften Jahrhundert. In drei Bergkristallobjekten sind 17 Reliquien – von Gläubigen verehrte Überreste von Heiligen – in das Kreuz eingearbeitet. Das macht seinen Glaubenswert aus.
Auch Altarweihe in Borghorst
Materiell ist der Wert des Kreuzes geringer, als es scheint. Es hat laut Pressestelle einen Holzkern und ist auf der Vorderseite mit einem dünnen Goldblech, auf der hinteren Seite mit vergoldetem Kupferblech verkleidet.
Neben der Rückkehr des Stiftskreuzes freute sich die Gemeinde in Borghorst auch über die Weihe des Altars und des Ambos in der neu gestalteten Kirche. Die Weihe nahm Bischof Genn vor.